INHALT:
- 1 Besonderheiten der Bodum Pour Over
- 2 Bodum Pour Over Zubereitung
- 2.1 Was für die Zubereitung benötigt wird:
- 2.2 Welche Auswahlmöglichkeiten gibt es?
- 2.3 1. Kaffeebohnen abwiegen
- 2.4 2. Wasser kochen und Bohnen mahlen
- 2.5 3. Filter vorbereiten und Kaffeepulver einfüllen
- 2.6 4. Blooming
- 2.7 5. Wasser weiter aufgießen
- 2.8 6. Brühvorgang beobachten und Kaffee genießen
- 2.9 7. Reinigung
Das dänische Unternehmen BODUM ist auf Tee- und Kaffeebereiter aus Glas spezialisiert. Mit der Gründung wurde bereits im Jahr 1944 der erste Kaffee-Siphon, ein Vakuum Kaffeebereiter, eingeführt. Über die Jahre sind weitere Kaffeebereiter, wie eine French Press und dieser Bodum Pour Over, hinzugekommen.
In diesen Bericht erfahrt ihr, wie gut ihr mit der Bodum Pour Over Kaffee brühen könnt und wie der Kaffee überhaupt schmeckt. Außerdem erhaltet ihr eine ausführliche Schritt- für Schritt Anleitung.
Besonderheiten der Bodum Pour Over
Wie funktioniert der Bodum Pour Over?
Der Bodum Pour Over funktioniert wie ein klassischer Kaffeefilter. Der Kaffee wird per Hand aufgebrüht. Langsam sickert das Wasser durch den gemahlenen Kaffee in das Auffanggefäß. Normale Handfilter setzt ihr dazu auf eine Tasse oder Kanne. Hier bei der Bodum ist das Auffanggefäß, als Glas-Karaffe, bereits integriert.
Der große Unterschied liegt im Material des Filters. Bei traditionellen Handfiltern, wie dem Melitta Porzellanfilter oder dem Hario V60, kommen Papierfilter zum Einsatz. Beim Bodum Pour Over wird hingegen ein Metallfilter genutzt. Dieser hat Auswirkungen auf den Geschmack des Kaffes.
Wie schmeckt der Kaffee aus dem Bodum Pour Over?
Wenn ihr mit dem Bodum Pour Over brüht, erhaltet ihr einen Kaffee mit mehr Intensität bzw. mehr „Körper“. Hier sticht eine Vielfalt an Geschmacksnuancen hervor. Aber warum ist das so? Ein Metallfilter lässt, im Gegensatz zu einen Papierfilter, die in der Kaffeebohne enthaltenen Öle und Kaffeepartikel hindurch. Dadurch erhaltet ihr einen „naturtrüben“ Kaffee. Im Vergleich zum Papierfilter schmeckt dieser kräftiger und intensiver.
Bodum Pour Over Zubereitung
Was für die Zubereitung benötigt wird:
- Bodum Pour Over inkl. Metallfilter
- frisch geröstete Kaffeebohnen
- eine manuelle oder elektrische Kaffeemühle
- eine digitale Küchenwaage am besten mit 0,1 g Schritten
- einen Wasserkocher am besten mit Schwanenhals
- einen Tischwasserfilter
- euren Handy-Timer oder eine Stoppuhr
- ggf. ein Löffel zum Umrühren
Bodum Pour Over:
Tischwasserfilter:
Kaffeebohnen (Schüümli):
Kaffeemühle von Porlex:
Küchenwaage mit Timer (0,1g):
Schwanenhals Wasserkocher
Welche Auswahlmöglichkeiten gibt es?
Der Bodum Kaffeebereiter ist in drei verschiedenen Größen von 500 ml über 1.000 ml bis hin zu 1.500 ml erhältlich. Immer in passender Größe mitgeliefert wird ein Metallfilter mit einer Einfassung aus Kunststoff. Diesen könnt ihr nach dem Brühvorgang auswaschen und immer wieder verwenden. Wie viele Tassen Kaffee können in jeder einzelnen Größe gebrüht werden?
Fassungsvolumen: | Kleine Tassen (125 ml): | Große Tassen (250 ml): |
500 ml | 4 | 2 |
1000 ml | 8 | 4 |
1500 ml | 12 | 6 |
Neben dem Fassungsvolumen habt ihr aber noch eine weitere Auswahlmöglichkeit. Die Manschette um den Hals der Glaskaraffe ist entweder aus Kunststoff oder aus Kork erhältlich. Uns persönlich gefällt die Variante aus Kork sehr gut. Diese verleiht der Glaskaraffe eine schöne Optik und rundet das Ganze als Naturmaterial super ab.
Außerdem ist uns aufgefallen das der Kork die Temperatur genau dort konstant hält wo es auch zwingend erforderlich ist – direkt im Filter. Denn wie ihr auf den Bildern seht, wird der untere Teil des Filters vom Kork verdeckt. Dadurch wird der Temperaturverlust über das Glas minimiert und für eine konstante Brühtemperatur gesorgt. Nicht umsonst wird Kork auch als Dämmung eingesetzt.
1. Kaffeebohnen abwiegen
Der erste und einer der wichtigsten Schritte ist das Abwiegen der Kaffeebohnen. Je 100 ml sind 5 bis 7 Gramm ein guter Richtwert. Wer milden Kaffee bevorzugt nimmt 5 Gramm und wer starken Kaffee liebt, der nimmt eher 7 Gramm. In der Mitte, also bei 6 Gramm Kaffeebohnen je 100 ml Wasser, erhaltet ihr einen normal starken Kaffee. So empfehlen es auch viele Kaffeeröstereien und die SCA (Specialty Coffee Association).
Zumindest die ersten Male solltet ihr die Bohnen genau per Küchenwaage abwiegen. Denn wer einen milden Kaffee möchte und sich dann um ein Gramm verschätzt wird einen deutlich stärkeren Kaffee erhalten. 6 statt 5 Gramm entsprechen einem Unterschied von 20% und das ist deutlich spürbar im Geschmack.
2. Wasser kochen und Bohnen mahlen
Als nächstes startet ihr den Wasserkocher und stellt diesen auf 95°C ein. Bei einem normalen Wasserkocher wartet ihr nachdem das Wasser gekocht hat für ungefähr eine Minute. Die gewünschte Brühtemperatur beträgt 92-95°C.
Ihr solltet auf keinen Fall kochend heißes Wasser nutzen, denn sonst verbrennt euch das Kaffeepulver und es werden viele Bitterstoffe freigesetzt. Falls ihr sehr hartes Wasser habt solltet ihr dieses zuerst durch einen Tischwasserfilter laufen lassen. Denn zu viel Kalk im Wasser verändert den Geschmack eures Kaffees.
Während der Wasserkocher das Wasser erhitzt, mahlt ihr die Kaffeebohnen. Für Filterkaffee empfehlen wir einen mittelfeiner Mahlgrad. Da wir beim Bodum Pour Over einen Metallfilter nutzen mahlen wir die Bohnen minimal grober. Meine Porlex Kaffeemühle stelle ich dafür auf die Stufen 7-8 von 15. Für Papierfilter nutze ich normalerweise die Stufen 5-6.
Je nachdem wie viele Tassen ihr mit dem Bodum Pour Over brüht, sollte die gesamte Brühdauer zwischen 2:30 für 1 große und ungefähr 4:00 Minuten für 4-6 große Tassen liegen. Liegt ihr in diesem Bereich ist euer Mahlgrad richtig. Falls nicht solltet ihr mit dem Mahlgrad experimentieren. Ein feinerer Mahlgrad erhöht die Brühdauer, ein gröberer Mahlgrad verringert die Brühdauer.
3. Filter vorbereiten und Kaffeepulver einfüllen
Da die Manschette aus Kork ziemlich gut isoliert, macht es Sinn die Glaskaraffe vorzuwärmen. Gießt dafür rund 200 ml heißes Wasser (nicht kochend) durch den leeren Filter. Schwenkt die Glaskaraffe jetzt ein wenig und gießt das Wasser wieder aus.
Gebt jetzt das gemahlene Kaffeepulver in den Metallfilter und schwenkt diesen leicht damit das Pulver gleichmäßig verteilt wird.
4. Blooming
Jetzt startet ihr einen Timer und beginnt damit das Kaffeepulver mit der 3-fachen Menge an Wasser aufzugießen. Denkt daran, nicht über 95°C. Bei 30 Gramm Kaffeepulver nutzt ihr also rund 90 Gramm Wasser. Dann lasst ihr das Ganze für 30 Sekunden „bloomen“. Dabei saugt sich das Kaffeepulver mit Wasser voll und setzt gebundene Gase frei. Danach ist das Pulver ideal auf den Brühvorgang vorbereitet.
5. Wasser weiter aufgießen
Jetzt gießt ihr gleichmäßig und in kreisenden Bewegungen weiter heißes Wasser auf. Laut Bodum könnt ihr direkt die gesamte benötigte Menge an Wasser aufgießen. Bei mehr als 3-4 großen Tassen werdet ihr aber zwischendurch kurz pausieren müssen, denn sonst läuft der Filter über.
Nachdem ihr 2/3 des Wassers aufgegossen habt könnt ihr den Wasserkocher kurz absetzen und mit einem Löffel umrühren. Dadurch sorgt ihr für eine gleichmäßige Extraktion. Manche schwenken den Kaffeebereiter, andere machen garnichts. Hier entwickelt jeder so ein bisschen seine eigene Methode. Da ist ein wenig experimentieren angesagt 😉
6. Brühvorgang beobachten und Kaffee genießen
Eure Arbeit ist getan, jetzt könnt ihr den restlichen Brühvorgang beobachten. Das Tropfen des Kaffees bereitet zumindest mir schon eine Vorfreude auf einen guten Kaffee.
Nachdem der Brühvorgang beendet ist, entnehmt ihr den Metallfilter und setzt den beiliegenden Deckel aus Kunststoff auf. Dieser erleichtert euch das Ausgießen aus der bauchigen Glaskaraffe. Es geht aber auch ohne. Fasst den Kaffeebereiter ausschließlich an der Kork-Manschette an, denn das Glas ist sehr heiß. Lasst euch den frisch gebrühten Kaffee schmecken.
7. Reinigung
Sowohl der Metallfilter als auch die Glaskaraffe sind laut Bodum für eine Reinigung in der Spülmaschine geeignet. Vorher müsst ihr die Kork Manschette abnehmen. Die Spülmaschine erleichtert euch die gründliche Reinigung, ist aber natürlich nicht nach jeder Benutzung notwendig.
Den Metallfilter entleert ihr einfach in den Biomüll und spült ihn danach mit Wasser aus. Die Glaskaraffe schwenkt ihr kurz mit Wasser und Spülmittel aus. Dabei solltet ihr schön vorsichtig sein, denn Glas ist eben doch etwas empfindlich. Durch den engen Hals der Glaskaraffe ist es leider nicht möglich den Kolben mit der Hand von innen auszuwischen. Hier sind andere Kaffeebereiter doch etwas leichter in der Handhabung.
Weitere Beiträge:
Hallo, ich bin Patrick.
Meine Leidenschaft ist guter Kaffee. Auf Coffee-Tasters.de findet ihr meine persönlichen Erfahrungsberichte zu allen Kaffeemaschinen, -bereitern und -bohnen die ich bereits selbst genutzt habe.
Bodum Pour Over:
Hey, könnte man auch einen Papierfilter nutzen? Optisch spricht mich der Metallfilter nicht so an.
Hallo Jonas,
den Bodum Pour Over gibt es „leider“ nur mit metallischem Permanentfilter. Ein normaler Papierfilter würde hier sehr wahrscheinlich reißen. Schau Dir mal unseren Testbericht zur Chemex an – die ist optisch sehr ähnlich und wird mit dicken Papierfilter genutzt.