Siemens EQ.500 Integral im Test
Note: 1,5 (sehr gut)
Espresso: | 1,2 |
Kaffee: | 1,3 |
Cappuccino: | 1,5 |
Latte Macchiato: | 1,5 |
Handhabung: | 1,4 |
Einstellungen: | 2,6 |
Qualität: | 1,0 |
Reinigung: | 1,5 |
Datenblatt
Marke: | Siemens |
Modell: | EQ.500 integral TQ507DF3 |
Milchsystem: | vollautomatisch |
Getränke: Espresso, Cafe Crema, Cappuccino, Latte Macchiato, Americano, Flat White, Espresso Macchiato | |
Brühgruppe: | entnehmbar |
Mahlwerk: | Scheibenmahlwerk Keramik |
Mahlgrad: | 3 Stufen |
Kaffeestärke: | 4 Stufen + DoubleShot |
Getränkemenge: | 3-5 Stufen |
Doppelbezug: | alle Getränke |
Favoriten: | keine |
Bohnenfach: | 270 g |
Milchbehälter: | 700 ml |
Wassertank: | 1,7 l |
Kaffeeauslass: | 9-13 cm |
Maße (HxBxT): | 37x28x45 |
Kaffeepulverfach: | ja |
Fazit zum Siemens EQ.500 integral
Hohe Siemens Qualität mit begrenzten Einstellungen
Mit dem Siemens EQ.500 integral könnt ihr 7 verschiedene Getränke zubereiten. Geschmacklich sind alle Getränke auf hohem Niveau. Begeistert haben uns der intensive Espresso und der cremig feine Milchschaum der im Video gut zu erkennen ist.
Weniger überzeugt waren wir von den limitierten Einstellungen, vor allem weil es keine Möglichkeit gibt das Kaffee-Milch-Verhältnis anzupassen. Bei den Einstellungen hat uns der Philips LatteGo 5400 besser gefallen.
Dafür punktet der Vollautomat mit seiner hohen Qualität und einwandfreien Verarbeitung. Im Gegensatz zu anderen Modellen hat der EQ.500 eine Frontblende aus Edelstahl. Außerdem ist das Keramik Mahlwerk eines der Leisesten im Test.
Pluspunkte sammelt der Vollautomat außerdem mit seiner einfachen Handhabung und Reinigung. Die „Classic“ Variante lässt sich übrigens noch einfacher sauber halten als das „integral“ Modell, da ihr keinen Milchbehälter habt.
Wir können euch den Siemens EQ.500 empfehlen, wenn ihr für ca. 700 Euro einen möglichst leisen Vollautomaten mit hoher Qualität sucht. Zwar sind die Einstellungen begrenzt, dafür bekommt ihr mit wenigen Klicks sehr gute Getränke. Optimal für alle, die sich sowieso nicht mit vielen Einstellungen beschäftigen möchten.
Vorteile:
- feinporiger & cremiger Milchschaum
- sehr aromatischer, intensiver Espresso
- DoubleShot (mehr Aroma, wenig Bitterstoffe)
- leises Keramik-Mahlwerk
- sehr hohe Qualität & genaue Verarbeitung
- alle Getränke auch im Doppelbezug
Nachteile:
- begrenzte Einstellmöglichkeiten
- Wassertank hinten links
Noch Fragen?
Dann schaut euch unseren ausführlichen Testbericht an. Nutzt das Inhaltsverzeichnis falls euch etwas Bestimmtes interessiert. Solltet ihr noch eine Frage haben, könnt ihr uns gerne einen Kommentar hinterlassen.
INHALT:
- 1 Datenblatt
- 2 Video zum Siemens EQ.500 integral
- 3 Zusammenfassung zum EQ.500 integral
- 4 Siemens EQ.500 Ausführungen & Modelle
- 5 Einzelteile des Siemens EQ.500
- 6 Getränke
- 7 Einstellungen
- 8 Reinigung des Siemens EQ.500
- 8.1 Pflegeprodukte für Siemens Vollautomaten:
- 8.2 Milchsystem reinigen
- 8.3 Reinigungsprogramme
- 8.4 Brühgruppe reinigen
- 8.5 Abtropfschale & Kaffeesatzbehälter
- 8.6 Siemens EQ.500 entkalken
- 8.7 Wassertank reinigen
- 8.8 Wasserfilter einsetzen
- 8.9 Wasserhärte einstellen
- 8.10 Siemens EQ.6 im Test
- 8.11 DeLonghi Dinamica
- 8.12 Jura E6 im Test
- 8.13 Philips LatteGo 3200
- 8.14 Krups Evidence One
- 8.15 DeLonghi Magnifica Evo
- 8.16 Siemens EQ.300 im Test
- 9 1 Kommentar
Die „Classic“ Modelle haben einen Milchschlauch den ihr direkt in euren Milchkarton steckt. Bei den „Integral“ Modellen erhaltet ihr zusätzlich einen Milchbehälter, den ihr mit Milch füllt und nach der Zubereitung in den Kühlschrank stellt. Ein Milchbehälter sieht optisch ansprechender aus. Der Milchschlauch ist hingegen praktischer, da ihr euch die zusätzliche Reinigung des Milchbehälters spart.
Übrigens gibt es zu der Integral Ausführung auch einen Adapter* zu kaufen, um das Gerät auch nur mit Milchschlauch zu verwenden. Wer hin- und wieder einen Milchbehälter benutzen möchte, dem empfehlen wir die Classic Ausführung mit externen Milchbehältern* um flexibel zu sein.
Bei folgenden Anbietern könnt ihr die verschiedenen Modelle bekommen:
Siemens EQ.500 integral
- mit integriertem Milchbehälter
- Adapter* mit Milchschlauch möglich
Siemens EQ.500 classic
- mit Milchschlauch (für Milchkarton)
- externer Milchbehälter* möglich
Preise vom 12. Oktober 2024 15:09 (CET) Produktpreise und Verfügbarkeit entsprechen dem angegebenen Stand (Datum/Uhrzeit) und können sich ändern. Für den Kauf dieses Produkts gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf Amazon.de angezeigt werden.
Weil es nicht schon kompliziert genug ist gibt es auch noch Modelle mit dem Zusatz „extraklasse“. Was sich genau dahinter verbirgt weiß wahrscheinlich nur Siemens. Meistens sind es irgendwelche kleinen Extras – z.B. eine Tassenheizung. An sich ganz praktisch, jedoch hat unser Test gezeigt, dass diese nur 40°C warm wird. Viel zu wenig um überhaupt einen Unterschied beim fertigen Getränk zu merken.
Weitere Unterschiede gibt es noch bei der Farbe des Gehäuses. Das bekommt ihr entweder komplett in schwarz, in schwarz-grau, in schwarz-Edelstahl (unser Testgerät) oder weiß-Edelstahl. Dabei bezieht sich die zweite Farbe immer auf die Front und die erste Farbe auf den Rest des Gehäuses.
Milchsystem
Beim EQ.500 integral wird der Milchbehälter vorne auf der linken Seite befestigt. Er hat ein Volumen von 700 Millilitern und lässt sich mit einem Handgriff am Vollautomaten anbringen. Nach dem Bezug zieht ihr ihn einfach ab und stellt ihn in die Tür des Kühlschranks – bei uns passt er da perfekt rein. Der Milchbehälter macht einen hochwertigen Eindruck. Nur der Deckel ist leider nicht komplett luftdicht.
Die Zubereitung des Milchschaums ist mit im Schnitt 62,3 dB leise – das würde in unserem Test die volle Punktzahl bedeuten. Allerdings zischt es am Anfang einmal recht laut (ca. 79 dB), daher ziehen wir einen Punkt ab.
Die „Integral“ Modelle haben immer einen Milchbehälter. Die „Classic“ Modelle besitzen einen Milchschlauch den ihr direkt in den Milchkarton hängt. Optisch schöner sind die Integral Modelle, während die Reinigung bei den Classic Modellen einfacher ist.
Bohnenfach
Oben rechts auf dem Vollautomaten findet ihr das Bohnenfach. Es hat ein Fassungsvolumen von 270 Gramm und lässt sich durch die große Öffnung einfach auffüllen. Der Deckel ist abgedunkelt und rundum geht ein Gummi-Ring der das Bohnenfach dicht abschließt. Und der Deckel sitzt auch wirklich fest und wackelt nicht. Die Bohnen werden also vor Luft und Licht geschützt – so bleibt das Aroma lange erhalten.
Im Inneren sorgt ein kleines Gitter dafür das die Bohnen immer gut in Richtung des Mahlwerks rutschen. Und natürlich das niemand während des Mahlvorgangs hineingreifen kann. Direkt vor dem Bohnenfach findet ihr auch ein Kaffeepulver-Fach, z.B. für entkoffeinierten Kaffee. Dieses kleine Fach könnt ihr zum Reinigen sogar komplett herausnehmen.
Mahlwerk
Direkt unter dem Bohnenfach kommt das Mahlwerk. Es ist ein hochwertiges Scheibenmahlwerk aus Keramik verbaut. Das Mahlwerk ist rundum gut abgeschirmt – daher ist es im Betrieb mit im Schnitt 62,7 dB auch sehr leise. Andere Vollautomaten sind meist über 70 dB laut.
Den Mahlgrad könnt ihr ganz einfach über einen Regler im Bohnenfach einstellen. Leider gibt es aber nur 3 Stufen zur Auswahl – hier könnt ihr also nicht ganz so viel experimentieren. Dafür ist der Mahlgrad auf feinster Stufe aber schön gleichmäßig und fein. Wir nutzen daher beim Siemens EQ.500 ausschließlich den feinsten Mahlgrad. Bei einem Test mit einem feinmaschigen Sieb bleiben nur einzelne etwas größere Teile hängen.
Insgesamt hat das Mahlwerk eine gute Qualität. Um die volle Punktzahl zu bekommen, müsste es noch ein wenig feiner mahlen können. Dafür ist es aber sehr leise und mahlt sehr gleichmäßig.
Wassertank
Hinten links am Vollautomaten ist der Wassertank. Er hat ein Volumen von 1,7 Litern die für rund 10 Getränke ausreichen. Wenn der Tank leer ist bekommt ihr eine Meldung im Display oder der App angezeigt. Ihr könnt den Tank einfach über den integrierten Griff anheben und nach vorne zu euch holen. Auf der linken Seite des Vollautomaten ist ein wenig Platz nötig um gut an den Tank und den Milchbehälter zu kommen.
Die Öffnung des Wassertanks ist sehr groß. Auch durch die runde Form lässt er sich leicht unter dem Wasserhahn befüllen und auch gut auswischen. Unten im Tank ist auch der Anschluss für den Wasserfilter. Wie ihr ihn einsetzt erklären wir euch unter dem Punkt „Reinigung“. Der Tank ist aus einem hellen Kunststoff und wirkt auf jeden Fall ziemlich robust.
Kaffeeauslauf
Den Milch- & Kaffeeauslass könnt ihr von 9 bis 13 cm in der Höhe verstellen. Bei einer kleinen Espresso Tasse ist der Abstand zum Kaffeeauslass recht groß. Bei uns waren nach dem Bezug auch einige Spritzer am Vollautomaten. Gleichzeitig sind 13 cm für ein großes Latte Macchiato Glas etwas niedrig. Das große IKEA Glas mussten wir leicht schräg halten damit es darunter passt. Das ist nicht ideal gelöst.
Es gibt jeweils zwei Auslässe für Kaffee und Milch. Ihr könnt also von jedem Getränk auch zwei Tassen gleichzeitig beziehen. Sogar bei Milchgetränken. Das können nicht viele Geräte. Die Tassen könnt ihr vorher noch auf der Tassenheizung platzieren – so habt ihr nochmal 2-3 Grad mehr in der Tasse.
Qualitativ macht der Kaffeeauslass dafür einen sehr guten Eindruck. Alles ist stabil und wirkt auch als würde es lange halten. Die Blende ist aus Edelstahl und der Auslauf lässt sich leicht in der Höhe verstellen. Wenn ihr die Blende abnehmt, könnt ihr den Milch- / Kaffeeauslass komplett entnehmen. Er ist leicht zu reinigen, aber dazu später mehr.
Abtropfschalen & Kaffeesatzbehälter
An die Abtropfschale und den Kaffeesatzbehälter gelangt ihr über die große Serviceklappe. Auf der rechten Seite ist ein kleiner Griff den ihr einfach nach vorne zieht. Im Inneren seht ihr dann auch direkt die Brühgruppe mit ihrem großen roten Griff. Darunter steht der Kaffeesatzbehälter in der Auffangschale. Ihr könnt die beiden einfach zusammen nach vorne herausziehen.
Die Behälter und das Abtropfblech (Edelstahl) haben eine sehr gute Qualität – und alles darf zum Reinigen auch in die Spülmaschine. Gut gefällt uns das Abtropfblech mit dem Kunststoffgitter in der Mitte. Das ist echt clever, denn es verhindert Kratzer und so sieht alles lange aus wie neu.
Brühgruppe
Im Innenraum oben seht ihr die Brühgruppe. Den weinroten Griff hebt man etwas an und dann kann die Brühgruppe nach vorne herausgezogen werden. Uns fällt hier direkt das vergleichsweise hohe Gewicht auf. Es kommt dicker Kunststoff und an wichtigen Stellen wie dem Stempel auch etwas Stahl zum Einsatz. Im Vergleich zu einigen anderen Brühgruppen die wir schon gesehen haben, wirkt diese hier definitiv sehr solide.
Display
Die großen Touch-Knöpfe und das Display gehören optisch zu den Highlights am EQ.500. Das ist auch ein großer Unterschied zu den EQ.6 und EQ.9 Modellen – diese werden per Drehregler eingestellt. Hier funktioniert alles per Touch.
Das Display ist von vorne/oben sehr gut lesbar. Es zeigt euch in Textform an was ihr gerade eingestellt habt oder wo ihr euch im Menü befindet. Die einzelnen Getränke sind groß als Bild dargestellt und können direkt per Touch ausgewählt werden. Alle weiteren Knöpfe sind klar beschriftet, groß genug und reagieren auch wenn eure Finger etwas feucht sind.
Was sind die wichtigsten Einstellungen? Die Getränkemenge und die Kaffeestärke. Bei der Getränkemenge stehen euch je nach Getränk 3-5 Stufen zur Auswahl (über ml Symbol). Ihr könnt die Getränke also schnell und leicht an eure Tassengröße anpassen. Bei der Kaffeestärke stehen euch 4 Stufen zur Verfügung – mild, normal, stark und sehr stark (Kaffeebohnen Symbol).
Über das Doppeltassen Symbol aktiviert ihr den Doppelbezug, d.h. der Automat brüht 2 Getränke gleichzeitig. Viele weitere Einstellungen erwarten euch im Hauptmenü.
Bei Cappuccino, Latte Macchiato und Caffe Crema gibt es noch die Option „Doubleshot“. Hier führt der Vollautomat 2 Mahl- und Brühvorgänge. Dadurch werden weniger Bitterstoffe aus der Kaffeebohne gelöst und euer Kaffee schmeckt intensiver.
Im Hauptmenü könnt die Temperatur der Getränke einstellen. Es gibt drei Stufen – normal, hoch und maximal. Wir haben auf der höchsten Stufe die besten Ergebnisse erzielt. Für Espresso-Bohnen empfehlen wir euch auf jeden Fall die Stufe „max“.
Weil das Display selbsterklärend ist braucht man die Anleitung nur in „Notfällen“, z.B. um ein größeres Reinigungsprogramm zu starten. Aber selbst das wird eigentlich Schritt-für-Schritt im Display erklärt. Wir haben uns die Bedienungsanleitung natürlich trotzdem genauer angeschaut. Sie ist in kurzen klaren Sätzen formuliert durch ergänzende Bilder und Symbole gut verständlich.
Lieferumfang
Neben dem Vollautomaten inklusive Wassertank und Milchbehälter haben wir noch einen Brita Wasserfilter, eine Entkalkungs- und Reinigungstablette, eine Anleitung und einen Teststreifen zum Messen der Wasserhärte bekommen. Außerdem liegt ein weiterer Milchschlauch bei. Den könnt ihr z.B. direkt in einen Milchkarton hängen.
Damit wir die verschiedenen Vollautomaten aus unserem Test miteinander vergleichen können, nutzen wir immer die gleichen Kaffeebohnen. Für den Milchschaum verwenden wir immer Bio H-Milch mit 3,8% Fett und das Wasser lassen wir durch unseren Tischwasserfilter laufen. So sorgen wir für gleichbleibende und vergleichbare Bedingungen.
Das Mahlwerk des Siemens EQ.500 hat (leider) nur drei Stufen. Die besten Ergebnisse haben wir mit dem feinsten Mahlgrad erzielt. Daher haben wir auch alle Tests so durchgeführt. Nochmal zur Erinnerung: das Kaffeepulver wird gleichmäßig und fein gemahlen. Es gibt zwar wenige Stufen, aber das Ergebnis ist dafür gut.
Die Brühtemperatur kann ebenfalls in 3 Stufen eingestellt werden – normal, hoch & maximal. Wir nutzen in unseren Tests die Stufe „maximal“. Die genaue Temperatur wird aber nicht angegeben.
Nach dem Einschalten ist der Vollautomat nach knapp einer Minute betriebsbereit ist. Es wird ein automatischer Spülgang durchgeführt und das Gerät heizt vor. Ab Werk geht der Vollautomat nach 30 Minuten in den Standby-Modus. Die Zeit könnt ihr im Menü aber selbst in 5 Stufen einstellen – von 15 Minuten bis 4 Stunden.
Espresso
Der klassische Espresso ist intensiv, aromatisch und hat eine feine, braune Crema. Genau das wollen wir in unserem Test auch schmecken und sehen. Daher stellen wir das Aroma auf die höchste Stufe „sehr stark“, die Getränkemenge auf 40 ml und den Mahlgrad auf die feinste Stufe. Es wird also relativ wenig Wasser auf viel feines Kaffeepulver treffen. Die Brühtemperatur stellen wir auf „max“.
Beim Aroma stehen euch insgesamt vier Stufen (mild – normal – stark – sehr stark) zur Auswahl. Die Getränkemenge könnt ihr in 5 Stufen von 30 bis 50 ml einstellen. Es gibt also genügend Raum zum Experimentieren.
Die Zubereitung dauert knapp eine Minute. Direkt nach dem Bezug haben wir eine Temperatur von 72°C gemessen. Die Crema ist schön fein und schimmert hellbraun. Sie könnte noch ein klein wenig dunkler sein – aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Im Geschmacks-Test überzeugt der Espresso aus dem EQ.500 mit klaren Aromen und kräftiger Intensität. Der Espresso kommt schon sehr nahe an die Bestnote heran. Da können nur wenige Modelle aus unserem Vollautomaten Test mithalten.
Caffe Crema
Ein Caffe Crema aus dem Vollautomaten hat im Vergleich zu Filterkaffee auch eine dünne Crema. Bei manchen Vollautomaten war uns der Kaffee allerdings zu bitter. Doch hier hat Siemens mit dem „Doubleshot“ eine gute und sinnvolle Funktion die genau das verhindert. Beim Doubleshot werden zwei Kaffeepucks gemahlen und diese jeweils nur kurz extrahiert. So werden möglichst wenig Bitterstoffe gelöst, denn sie entstehen bei einer langen Extraktion.
Beim Aroma stehen euch wieder vier Stufen und zusätzlich der eben genannte „Doubleshot“ zur Auswahl. Die Getränkmenge könnt ihr auch in vier Stufen einstellen (80-120-160-200 ml). Wir wählen 200 ml, die Aroma-Stufe „normal“ und stellen den Mahlgrad wieder auf die feinste Stufe. Es ist auch ein Doppelbezug möglich um zwei Tassen gleichzeitig zu beziehen.
Was leider nicht geht: Doubleshot beim Doppelbezug – schade. Dann müsste der Vollautomat insgesamt vier Mahlvorgänge durchführen – das dauert SIEMENS wahrscheinlich zu lange.
Der Bezug von Caffe Crema dauert mit rund 1:20 Minuten relativ lange. Das geht bei anderen Vollautomaten schneller. Dafür überzeugt der Kaffee mit einem aromatischen Geschmack. Ein wenig Bitterstoffe kommen aber trotzdem durch. Die Crema schimmert hellbraun und mit bis zu 84°C ist der Kaffee ordentlich heiß.
Wenn ihr überwiegend Kaffee trinken wollt, empfehlen wir euch den Mahlgrad auf mittlere Stufe zu stellen. Der feinste Mahlgrad ist eigentlich schon zu fein. Es braucht aber 2-3 Bezüge bis sich der Mahlgrad richtig angepasst hat. Trinkt ihr hauptsächlich Getränke mit Espresso (Cappuccino und Co.) stellt den Mahlgrad auf die feinste Stufe.
Americano
Eine sehr gute Alternative zum Caffe Crema ist der Americano. Ein Americano ist ein Espresso der mit heißem Wasser verlängert wird. Zum Vergleich: Beim Caffe Crema wird das gesamte Wasser durch den Kaffeepuck gepresst. Beim Americano wird ein Espresso extrahiert und dann am Kaffeepuck vorbei noch heißes Wasser in die Tasse gegeben.
Unseren Testpersonen schmeckt der Americano des Siemens EQ.500 sehr gut. Die Espresso-Aromen kommen schön durch und es landen kaum Bitterstoffe in der Tasse. Und so haben wir den Vollautomaten eingestellt – Getränkemenge auf 160 ml (höchste Stufe) und Kaffeestärke „normal“. Den Mahlgrad lassen wir auf feinster Stufe und die Brühtemperatur auf höchster Stufe.
Tipp: Wenn ihr eine große Tasse Americano wollt stellt ihr einfach 120 ml und Doppelbezug ein. In unserem Test wird ein typischer Kaffeebecher fast voll.
Eine Tasse mit 160 ml ist in gut eineinhalb Minuten fertig – das dauert schon relativ lange. Andere Vollautomaten sind da schneller. Aber dafür überzeugt der Geschmack auf ganzer Linie. Da lohnt sich das warten. Bei der Temperatur haben wir auch immer mindestens 72°C gemessen. Eine Kleinigkeit stört uns etwas – beim Americano muss jedes Mal bestätigt werden dass der Milchbehälter entfernt wurde.
Cappuccino
Die Getränke mit Milchschaum sind für viele das Hauptargument für einen Vollautomaten. Und genau hier liegt auch die Stärke des Siemens EQ.500. Ein Cappuccino besteht zu je einem Drittel aus Espresso und zu 2/3 aus Milchschaum. Der Milchschaum wird bequem per Knopfdruck zubereitet.
Kommen wir zuerst zu den Einstellungen. Bei der Getränkemenge stehen 5 Stufen von 120 bis 200 ml zur Auswahl. Wir wählen mit 160 ml genau die Mitte. Beim Aroma stehen 4 Stufen zur Verfügung. Wir nehmen Stufe 2 von 4 – „normal“. Es gibt auch die Option „Doubleshot“ für einen besonders intensiven Cappuccino mit wenig Bitterstoffen. Das geht allerdings auch beim Cappuccino nur bei einer Tasse. Wir starten einen Doppelbezug.
Milchschaum ist idealerweise zwischen 65 bis 70°C heiß. Hier haben wir 66°C gemessen – ideal. Am Ende kommt der fertige Cappuccino auf eine Temperatur von 74°C. Der Bezug hat für 2 Tassen etwa 2:50 Min. gedauert. Für eine Tasse benötigt der Automat etwa 90 Sekunden – das geht ziemlich schnell.
Unsere Testpersonen waren durchweg begeistert. Die Aromen des Espressos kommen gut zur Geltung und der Milchschaum ist sehr cremig und feinporig. Durch den Druck beim Aufschäumen entstehen nur vereinzelt ein paar größere Bläschen. Den Löffel-Check besteht der Cappuccino locker: Er bleibt gut am Löffel haften, was für eine gute Konsistenz steht.
Latte Macchiato
Neben Cappuccino gehört der Latte Macchiato zu den Milchschaum-Klassikern. Die Getränkemenge könnt ihr in 5 Stufen von 200 bis 360 ml einstellen. Damit das Glas schön voll wird wählen wir Stufe 4, also 320 ml. Das Aroma könnt ihr in 4 Stufen einstellen oder die Option „Doubleshot“ wählen. Ein Doubleshot (2 Kaffeepucks) erhöht die Intensität und verringert die Bitterstoffe. Mit dieser Einstellung ist jedoch wieder kein Doppelbezug möglich.
Der Bezug dauert mit knapp 2 Minuten (1:52 Min.) durchschnittlich lange. Im Geschmack ist der Latte Macchiato logischerweise milder als der Cappuccino. Trotzdem kommen die Espresso Aromen noch leicht durch und werden nicht von der Milch überlagert. Genauso wie es sein muss. Der Milchschaum ist wieder sehr feinporig mit ein paar größeren Bläschen ganz oben. Die typischen drei Schichten sind nach kurzer Zeit gut zu erkennen.
In unserem Test kommt der Latte Macchiato auf 65°C – das ist die perfekte Temperatur. Allerdings müssen wir hier anmerken, dass das Gerät nach unseren ganzen Bezügen schon gut aufgezeigt war. Als wir den Latte Macchiato als erstes (nach dem ersten Einschalten) bezogen haben, haben wir gerade einmal 59 °C gemessen. Das ist etwas zu wenig. Damit auch der erste Latte Macchiato richtig heiß wird, könnt ihr vorher heißes Wasser beziehen. Dadurch heizen sich die Leitungen nochmal gut auf. Am besten stellt ihr gleich das Latte Macchiato Glas unter den Auslauf. So wärmt ihr das Glas gleich mit auf. Mit diesem Trick haben wir nach dem ersten Einschalten beim Latte Macchiato trotzdem 64°C erreicht.
Weitere Getränke
Neben den Klassikern wie Cappuccino und Latte Macchiato bietet der EQ.500 noch weitere Kaffeespezialitäten. Dazu zählen z.B. der Flat White und der Espresso Macchiato.
Beim Flat White handelt es sich um eine australische Cappuccino Variation mit hellbrauner Milchschaum-Haube. Im Geschmack ist der Flat White kräftiger als ein Cappuccino und perfekt wenn ihr den typischen Espresso Geschmack mögt. Hier kommt sogar zuerst der Espresso ins Glas (wie es bei einem Cappuccino eigentlich auch richtig wäre).
Wer es noch kräftiger mag sollte den Espresso Macchiato probieren. Hierbei handelt es sich um einen Espresso mit kleiner Milchschaum-Haube. Optimal für alle denen der klassische Espresso zu intensiv und kräftig ist.
Viele weitere Getränke bekommt ihr bei den Modellen mit App Unterstützung. Hier findet ihr auch den beliebten Milchkaffe (Cafè con Leche) – bestehend aus halb Kaffee und halb aufgeschäumter Milch. Über die Home Connect App stehen euch noch viele weitere Getränke zur Verfügung. Welche das sind und was sich dahinter verbirgt, haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Getränk: | mit App: | ohne App: | Erklärung: |
Espresso | ✓ | ✓ | der Klassiker mit hellbrauner Crema |
Cafe Crema | ✓ | ✓ | Kaffee zubereitet mit Espressomethode |
Cappuccino | ✓ | ✓ | 1/3 Espresso, 1/3 Milch und 1/3 Milchschaum |
Latte Macchiato | ✓ | ✓ | 1/4 Espresso und 3/4 Milch mit Milchschaum |
Flat White | ✓ | ✓ | australische Cappuccino Variation mit braunem Milchschaum |
Espresso Macchiato | ✓ | ✓ | Espresso mit kleiner Milchschaum-Haube |
Americano | ✓ | ✓ | Espresso verlängert mit doppelter Menge Wasser |
Ristretto | ✓ | intensiver Espresso mit weniger Wasser | |
Milchkaffee | ✓ | 1/2 Kaffee, 1/2 aufgeschäumte Milch mit brauner Milchschaumhaube | |
Verlängerter | ✓ | Espresso mit gleicher Menge Wasser verlängert | |
Red Eye | ✓ | Kaffee Crema mit Espresso – bei roten Augen nach einer kurzen Nacht | |
Garato | ✓ | 1/2 aufgeschäumte Milch, 1/2 Espresso | |
Wiener Melange | ✓ | 1/2 Espresso, 1/2 aufgeschäumte Milch | |
Milchschaum | ✓ | ✓ | Heiße Milch mit Milchschaum z.B. für Kakao |
Heißes Wasser | ✓ | ✓ | z.B. für Tee |
In unserem Test haben wir auf jedem Fall Unterschiede im Geschmack festgestellt. Wer großen Wert auf die Getränkevielfalt legt sollte sich unbedingt ein Modell mit App Steuerung zulegen.
Jetzt gehen wir auf alle Möglichkeiten ein die euch der EQ.500 bietet, um die Getränke an euren persönlichen Geschmack anzupassen. Es geht hier z.B. um die Getränkemenge, das Aroma, den Mahlgrad oder Brühtemperatur. Außerdem schauen wir uns die App genauer an und wir erklären euch, ob ihr auch eigene Rezepte oder Profile anlegen könnt.
Getränkemenge und Aroma anpassen
Die Getränkemenge und die Kaffeestärke (Aroma) sind mit die wichtigsten Einstellungen. Bei der Getränkemenge stehen euch je nach Getränk 3-5 Stufen mit genauer Milliliter-Angabe zur Auswahl. Ihr könnt die Getränke also schnell und leicht an eure Tassengröße anpassen. Für große Tassen könnt ihr auch den Doppelbezug aktivieren. Wir ziehen uns z.B. oft 2×120 ml Americano um eine große Tasse zu erhalten. Einige Modelle bieten sogar eine „Kannenfunktion“ mit der ihr knapp 500 ml beziehen könnt. Das entspricht jedoch höchstens einer sehr kleinen Kanne. 😉
Beim Aroma stehen euch 4 Stufen zur Verfügung: mild, normal, stark und sehr stark. Je höher die Stufe, desto mehr Kaffeepulver wird verwendet. Bei Cappuccino, Latte Macchiato und Caffe Crema gibt es noch die Option „Doubleshot“. Wenn ihr diese Option aktiviert, verwendet der Automat zwei Kaffeepucks je Getränk. Dann finden zwei kurze Extraktionen statt. Denn je länger eine Extraktion dauert, desto mehr Bitterstoffe werden aus der Kaffeebohne gelöst.
Beim „Doubleshot“ bekommt ihr also ein intensives Getränk mit weniger Bitterstoffen. Im Geschmack macht sich der Unterschied auf jeden Fall bemerkbar. Der Nachteil: die Zubereitung dauert durch den zweiten Mahl-und Brühvorgang etwas länger. Das ist wahrscheinlich auch der Grund weshalb es diese Funktion nicht beim Doppelbezug gibt.
Die folgende Tabelle gibt euch nochmal eine Übersicht welche Einstellungen bei der Getränkemenge möglich ist:
Getränk: | Menge Stufen (in ml): | |
Espresso: | 30 – 35 – 40 – 45 – 50 | |
Caffe Crema: | 80 – 120 – 160 – 200 | |
Milchkaffee: | 140 – 160 – 180 | |
Cappuccino: | 120 – 140 – 160 – 180 – 200 | |
Latte Macchiato: | 200 – 240 – 280 – 320 – 360 | |
Americano: | 80 – 120 – 160 |
Mahlgrad einstellen
Diese beiden Einstellungen haben ebenfalls einen direkten Einfluss auf den Geschmack. Beim Mahlgrad stehen euch (leider) nur drei Stufen zur Verfügung. Dafür wird das Kaffeepulver auf der feinsten Stufe aber auch ziemlich klein gemahlen. Für Espresso und alle Getränke die Espresso als Grundlage haben ist der feinste Mahlgrad daher ideal geeignet. Wenn ihr überwiegend Caffe Crema oder Milchkaffee trinkt ist der mittlere Mahlgrad der beste.
Brühtemperatur anpassen
Die Brühtemperatur, also wie heiß das Wasser ist wenn es auf den Kaffeepuck trifft, könnt ihr in 3 Stufen einstellen – normal, hoch und max. Wir haben auf höchster Stufe die besten Ergebnisse erzielt. Eine genaue Gradzahl wird leider nicht angegeben. Die Temperatur könnt ihr im Menü für alle Getränke gemeinsam einstellen. In der App besteht sogar die Möglichkeit die Temperatur für jedes Getränk einzeln einzustellen.
Für den Milchschaum besteht keine Möglichkeit die Temperatur anzupassen. Daher hier noch ein Tipp für heißeren Milchschaum. Wir wissen, dass er Einigen von euch gar nicht heiß genug sein kann. Heizt die Leitungen richtig vor, indem ihr zuerst etwas heißes Wasser bezieht. Das heiße Wasser und der Wasserdampf zum Aufschäumen der Milch laufen durch die gleichen Leitungen. Das hat uns im Test nochmal 3 Grad zusätzlich gebracht.
Steuerung per Home-Connect-App
Die App ermöglicht es euch alle Getränke-Einstellungen direkt über euer Smartphone vorzunehmen. Ein Getränk auswählen, die Getränkemenge, das Aroma und die Brühtemperatur anpassen – alles möglich. Ihr könnt sogar den Brühvorgang starten. In der App sind weitere 7 Getränke-Rezepte die ihr an den Vollautomaten senden und zubereiten lassen könnt. Euer Smartphone schickt das Rezept einfach per WLAN an den Vollautomaten. Diese zusätzlichen Rezepte werden aber nicht auf dem Vollautomaten gespeichert. Ihr braucht immer wieder euer Smartphone um den Bezug zu starten. Wie genau die App funktioniert könnt ihr gut in unserem Video sehen. Hier beziehen wir einige Getränke, wie Cappuccino, Latte Macchiato und Milchkaffee ausschließlich mit der App.
Über die App habt ihr auch Zugriff auf eine digitale Version der Anleitung. Außerdem könnt ihr Kontakt zum Kundenservice aufnehmen und verschiedene Statistiken abrufen (z.B. wie viele Getränke bereits bezogen wurden). Wie ihr seht bietet die App einige Vorteile. Trotzdem müsst ihr immer in der Nähe sein, um z.B. den Milchbehälter oder den Wassertank zu füllen. Auch aus dem Traum „den Vollautomaten morgens direkt vom Bett aus zusteuern“ wird leider nichts. Denn das Gerät führt nach dem Einschalten immer einen Spülvorgang durch. Dadurch landet das Spülwasser direkt in eurer Tasse, die ihr so schön am Vortag unter dem Kaffeeauslauf platziert habt.
Nichtsdestotrotz ist die Einstellung per Smartphone etwas komfortabler und natürlich cooler. Uns wäre es trotzdem lieber wenn die zusätzlichen Getränke direkt auf dem Vollautomaten gespeichert wären – dann wäre man nicht zwangsläufig immer auf das Smartphone angewiesen. 😉
Rezepte & Profile anlegen
Hier kommen wir zu einem Unterschied im Vergleich zum EQ.6 und EQ.9. Beim Siemens EQ.500 ist es leider nicht möglich mehrere Profile anzulegen. Der Vollautomat merkt sich aber eure Einstellungen für verschiedene Getränke.
Die fehlenden Profile stören nur, wenn mehrere Personen regelmäßig das gleiche Getränk trinken wollen und dieses unterschiedlich einstellen. Trinkt Person A nur Espresso und Cappuccino und Person B nur Caffe Crema und Latte Macchiato gibt’s kein Problem. Trotzdem gibt’s in unserem Test für die fehlenden Profile ein paar Punkte Abzug.
Eigene Rezepte können leider auch nicht angelegt werden. Den Milchanteil beim Cappuccino könnt ihr nur über die Getränkmenge ändern, aber nicht frei programmieren. Dafür bietet der Vollautomat aber eine große Auswahl an verschiedenen Kaffeespezialitäten. Wenn euch Cappuccino nicht stark genug ist könnt ihr z.B. einen Flat White (mehr Espresso) wählen. Wir finden es sogar gut, das der Vollautomat den ursprünglichen Rezepten treu bleibt.
Weitere Einstellungen im Menü
Im Menü könnt ihr noch einige andere Einstellungen vornehmen. Ihr könnt z.B. die Stand-By Zeit in 5 Stufen zwischen 15 Minuten und 4 Stunden einstellen. Außerdem könnt ihr die Sprache ändern, die Tastentöne aktivieren oder den Vollautomaten komplett auf Werkseinstellungen zurücksetzen.
Über das Menü könnt ihr auch die Wasserhärte einstellen und euren Filter aktivieren, falls ihr einen benutzt. Die richtige Wasserhärte einzustellen ist wichtig, damit der Vollautomat euch mitteilen kann, wann er entkalkt werden muss.
Nur ein sauberer Vollautomat bereitet euch intensiven Espresso und feinen Milchschaum zu. Eine regelmäßige Reinigung ist daher sehr wichtig. Besonders genau solltet ihr auf das Milchsystem, die Brühgruppe und die Auffangschalen achten. Alles in allem dauert die Reinigung und Pflege eures Siemens EQ.500 ungefähr 20 Minuten pro Woche.
Zusätzlich müsst ihr ungefähr alle 1-3 Monate entkalken, je nachdem wie kalkhaltig das Wasser bei euch ist und wie viele Getränke ihr bezieht. Die Entkalkung dauert insgesamt rund 30 Minuten und für euch liegt der aktive Aufwand bei 5-10 Minuten.
Wir haben euch von den wichtigsten Reinigungsmitteln jeweils das Original und eine günstigere Alternative herausgesucht.
Siemens Original Wasserfilter
Alternative Wasserfilter
Siemens Entkalker
Alternativer Entkalker
Reinigungstabletten
Milchsystem reinigen
Beim Siemens EQ.500 besteht das Milchsystem aus einem Milchadapter und einem dünnen Schlauch über den die Milch angesaugt wird. Bei den Modellen mit „integral“ im Namen ist ein Milchbehälter im Lieferumfang. Die „classic“ Modelle werden ohne Milchbehälter geliefert.
Was uns richtig gut gefällt – alle Teile des Milchsystems sind spülmaschinengeeignet. Außerdem wird nach jedem Bezug von Milchschaum ein kurzer Stoß mit heißem Wasserdampf durch den Milchauslass geleitet (autoMilk clean). In unserem Test hat das meistens gut geklappt, manchmal bleibt aber auch ein Tropfen Milch am Milchauslass zurück.
Zusätzlich gibt es ein Kurzprogramm um den Milchauslass auf Knopfdruck durchzuspülen. Beim „integral“ geht dies allerdings nur wenn der Milchbehälter leer ist, denn es läuft auch Wasser in den Behälter. Beim „classic“ könnt ihr dieses Programm jederzeit starten und den Milchschlauch in eine leere Tasse hängen. In diesem Punkt gefällt uns der „classic“ daher besser.
Den Milchbehälter solltet ihr einmal komplett füllen, die Milch zügig verbrauchen und nach 2-3 Tagen alles gründlich reinigen. Zwischendurch stellt ihr den Milchbehälter in den Kühlschrank.
Unser Tipp zur Reinigung: Den Milchbehälter sobald er leer ist gründlich ausspülen und dann das automatische Programm „Milchsystem reinigen“ starten. Danach nehmt ihr die Blende des Kaffeeauslass ab und zieht über den weißen kleinen Hebel den Milchadapter heraus. Jetzt spült ihr alles gründlich ab oder legt einfach alle Einzelteile samt Milchbehälter in die Spülmaschine.
Ingesamt solltet ihr für die Reinigung des Milchsystem beim EQ.500 integral ca. 12 Minuten und beim EQ.500 classic rund 7 Minute pro Woche einplanen. Für diese Schätzungen haben wir angenommen, dass ihr ca. 20 Getränke in der Woche bezieht.
Reinigungsprogramme
Neben dem Reinigungsprogramm für das Milchsystem gibt es noch zwei weitere Programme. Einmal zum Entkalken (30 Minuten) und ein weiteres zum Entfetten der Brühkammer (10 Minuten).
Für beide Programme gibt es jeweils eine spezielle Reinigungstablette wovon wir euch jeweils das Original und eine günstigere Alternative herausgesucht haben. Während der Garantie setzen wir immer auf die originalen Produkte, aber das bleibt natürlich euch überlassen.
Vor beiden Programmen soll jeweils die Brühgruppe warm abgespült werden. Damit ihr das nicht zwei Mal machen müsst gibt es auch die Option beide Programme gemeinsam durchzuführen. Dieses große Reinigungsprogramm nennt sich „calc’n Clean“ und dauert ca. 45 Minuten.
Über das Display wird euch dabei alles Schritt-für-Schritt erklärt. Ihr braucht also nicht die Anleitung zu suchen. Der Aufwand ist insgesamt vergleichsweise gering und liegt bei diesem ausführlichen Programm effektiv bei 10 Minuten.
Brühgruppe reinigen
Beim Siemens EQ.500 könnt ihr die Brüheinheit leicht entnehmen. Dafür müsst ihr zuerst den Vollautomaten ausschalten, dann die Serviceklappe öffnen und schon könnt ihr die Brüheinheit über den weinroten Hebel entriegeln und herausziehen.
Wir empfehlen euch die Brühgruppe 1x pro Woche gründlich mit klarem, warmem Wasser abzuspülen. Für kleine Ecken könnt ihr noch eine Reinigungsbürste oder einen Pinsel verwenden. Bitte keine fettlösenden Mittel verwenden, denn Brühgruppen sind leicht eingefettet. Nur so laufen sie dauerhaft „wie geschmiert“.
Auf der Brühgruppe selbst haben wir etwas mehr Kaffeereste gefunden als bei anderen Vollautomaten. Da sie auch relativ groß und unhandlich ist, gibt es in unserem Kaffeevollautomat Test leider nicht die volle Punktzahl.
Insgesamt beträgt der Aufwand für die Reinigung der Brüheinheit, inklusive dem Entfetten der Brühkammer alle 200 Tassen, rund 5 Minuten pro Woche.
Abtropfschale & Kaffeesatzbehälter
Die Auffangschalen erreicht ihr, genau wie die Brühgruppe, über die frontale Serviceklappe. Ihr könnt die beiden Behälter einfach nach vorne herausziehen. Wenn der Kaffeesatzbehälter voll ist erscheint eine Hinweis im Display und bei der Tropfschale guckt der blaue Schwimmer durch den Tassenrost.
Leider sind die Behälter relativ klein und müssen daher schon nach 6-7 Getränken geleert werden. Den Kaffeesatzbehälter leeren wir immer direkt in den Bio-Müll. Die Tropfschale hat eine kleine „Rampe“ die das Ausleeren erleichtert. Einmal pro Woche solltet ihr alles gründlich per Hand spülen oder die Behälter in die Spülmaschine legen.
Im Vergleich zum EQ.300 sind die Kaffeepucks hier gut gepresst und auch relativ trocken. Es landet aber auch immer etwas Kaffeepulver in der Tropfschale, da der Kaffeesatzbehälter recht klein ist. Das klappt bei anderen Vollautomaten besser.
Da alles spülmaschinengeeignet ist, dauert die Reinigung der Auffangschalen nur rund 3 Minuten pro Woche.
Siemens EQ.500 entkalken
Wie oft ihr entkalken müsst, hängt davon ab wie kalkhaltig das Wasser und ob ihr einen Wasserfilter benutzt. Bei hartem Wasser müsst ihr ungefähr einmal im Monat entkalken. Bei weichem Wasser müsst ihr ungefähr alle 3 Monate entkalken. Wenn ihr immer einen Wasserfilter benutzt, könnt ihr nochmal 2-3 Monate hinzurechnen.
Wichtig ist, dass ihr den beiliegenden Teststreifen verwendet und die Wasserhärte am Vollautomaten einstellt. Denn nur dann werdet ihr rechtzeitig ans Entkalken erinnert. Falls ihr nichts ändert, geht der Vollautomat von sehr hartem Wasser aus und fordert euch eventuell unnötig früh zu einer Entkalkung auf.
Das Programm dauert insgesamt rund 30 Minuten, während der effektive Aufwand für euch bei ca. 10 Minuten liegt. Am besten ihr kombiniert es mit dem Programm zum Entfetten der Brühkammer, dann spart ihr euch die doppelte Ausführung einiger Schritte. Im Vergleich mit anderen Vollautomaten ist der Aufwand dann relativ gering.
Wassertank reinigen
Den Wassertank hebt ihr einfach leicht an und könnt ihn dann zu euch nach vorne holen. Der Griff ist clever durch eine Vertiefung integriert. Und die Öffnung ist so groß, dass selbst große Hände gut hineinkommen. Ihr könnt ihn problemlos mit einem feuchten Tuch auswischen – wir machen das ca. 1x im Monat. Der Tank inklusive Deckel dürfen aber nicht in die Spülmaschine.
Wasserfilter einsetzen
Wenn ihr in einer Region mit sehr kalkhaltigem Wasser wohnt (fast alle größeren Städte) ist ein Wasserfilter sinnvoll. Dann müsst ihr euren Vollautomaten deutlich seltener entkalken. Das schont das Gerät und verlängert wohl auch dessen Lebensdauer. Alternativ könnt ihr auch einen Tischwasserfilter verwenden – so machen wir es.
Die offiziellen Filter (LINK) für den Siemens EQ.500 sind von Brita. Es gibt auch billigere Filter anderer Hersteller, aber die passen nicht immer. Da solltet ihr zuerst die Erfahrungen anderer Nutzer lesen die den gleichen Vollautomaten haben. Laut Anleitung sollt ihr den Filter spätestens nach 2 Monaten austauschen, auch wenn noch keine Meldung im Display erscheint.
Wie werden die Filter eingesetzt und aktiviert?
- Den neuen Filter in Wasser tauchen und Luft entweichen lassen
- Im Menü „Wasserfilter“ und dann „Neuer Filter“ auswählen
- Den Filter auf den Anschluss im Wassertank drücken
- Den Tank bis zur max.-Markierung füllen
- Milchbehälter entfernen und großes Gefäß (1l) unter Kaffeeauslass stellen
- „Ok“ drücken und das Gerät spült durch – fertig.
Wasserhärte einstellen
Der Vollautomat benachrichtigt euch wenn er entkalkt werden muss. Dafür muss er aber wissen wie kalkhaltig das verwendete Wasser ist. Deswegen liegt ein Teststreifen im Lieferumfang. Taucht ihn für 2-3 Sekunden ins Leitungswasser und wartet dann eine Minute. Je mehr Felder sich rot färben, desto härter (kalkhaltiger) ist das Wasser.
Der Teststreifen hat 4 Felder und am Vollautomaten kann die Wasserhärte in 4 Stufen eingestellt werden. Geht einfach ins Menü und wählt „Wasserhärte“ aus. Dann stellt ihr das Ergebnis eures Teststreifens ein und bestätigt es mit „ok“. Jetzt weiß der Vollautomat Bescheid und meldet sich rechtzeitig zum Entkalken.
Weitere Kaffeevollautomaten aus unserem Test:
Siemens EQ.6 im Test
Note: 1,2 (sehr gut)
€€€€
DeLonghi Dinamica
Note: 1,5 (sehr gut)
€€
Jura E6 im Test
Note: 1,8 (gut)
€€€
Philips LatteGo 3200
Note: 1,7 (gut)
€€€
Krups Evidence One
Note: 1,7 (gut)
€€
DeLonghi Magnifica Evo
Note: 1,7 (gut)
€€
Siemens EQ.300 im Test
Note: 2,0 (gut)
€€
Ohje, wir sind davon ausgegangen dass der Unterschied zwischen integral und classic lediglich das Milchsystem ist. Unsre neue Classic kann nun scheinbar keinen Americano 🙁 einer unserer Kaufgründe…. Oder übersehe ich etwas?