Jura E6 Kaffeevollautomat im Test
Note: 1,8 (gut)
Espresso: | 1,2 |
Kaffee: | 1,2 |
Cappuccino: | 1,8 |
Latte Macchiato: | n.b. |
Handhabung: | 2,0 |
Einstellungen: | 1,9 |
Qualität: | 1,5 |
Reinigung: | 2,3 |
Datenblatt
Marke: | Jura |
Modell: | E6 (piano black) |
Milchsystem: | vollautomatisch |
Getränke: Espresso, Kaffee, Lungo Barista, Cafe Barista, Cappuccino, Espresso Macchiato | |
Brühgruppe: | nicht entnehmbar |
Mahlwerk: | Kegelmahlwerk |
Mahlgrad: | 6 Stufen |
Kaffeestärke: | 8 Stufen |
Getränkemenge: | in ml |
Doppelbezug: | Kaffee, Espresso |
Bohnenfach: | 280 g |
Wassertank: | 1,9 Liter |
Kaffeeauslass: | 6,5 – 11,0 cm |
Maße (HxBxT): | 35x28x45 |
Kaffeepulverfach: | nein |
Fazit zur Jura E6
Für Espresso- und Kaffeetrinker mit hohen Qualitätsansprüchen
Mit der Jura E6 könnt ihr 6 verschiedene Getränke zubereiten. Richtig überzeugt haben uns der intensive Espresso und die 3 Kaffeevariationen. Der Milchschaum wird cremig und sehr fein. Latte Macchiato könnt ihr allerdings nicht zubereiten.
Gut gefallen haben uns die präzisen Einstellungen für Aroma und Geschmack sowie die hohe Qualität. Außerdem könnt ihr die Jura E6 per App steuern (Aufpreis) und wie ihr im Video sehen könnt, ist sie sehr schnell bei der Getränkezubereitung.
Nicht gut gefallen hat uns das Milchsystem. Es läuft nicht vollautomatisch (Ventil öffnen und schließen) und die Reinigung ist umständlich (2 Tassen nötig). Dafür sind die weiteren Reinigungsprogramme sogar TÜV-zertifiziert.
Wenn ihr euch einen Vollautomaten des Schweizer Herstellers wünscht, dann empfehlen wir euch die Jura E8. Dort habt ihr eine größere Getränkeauswahl (Latte Macchiato) und eine deutlich einfachere Handhabung und Reinigung.
Vorteile:
- sehr guter, cremiger Milchschaum
- ideal für Kaffeeliebhaber (3 Variationen)
- viele Stufen bei Aroma & Mahlgrad
- Kegelmahlwerk aus gehärtetem Stahl
- automatische Reinigungsprogramme
- Steuerung per App möglich (Aufpreis)
Nachteile:
- keine Latte Macchiato Funktion
- Brühgruppe nicht entnehmbar
- umständliches Milchsystem
- keine Profile
Noch Fragen?
Dann schaut euch unseren ausführlichen Testbericht an. Nutzt das Inhaltsverzeichnis falls euch etwas Bestimmtes interessiert. Solltet ihr noch eine Frage haben, könnt ihr uns gerne einen Kommentar hinterlassen.
INHALT:
- 1 Datenblatt
- 2 Video zur Jura E6 (EB)
- 3 Zusammenfassung der Testergebnisse
- 4 Einzelteile unter der Lupe
- 5 Getränke
- 6 Einstellungen
- 7 Jura E6 reinigen
- 7.1 Pflegeprodukte für Jura Vollautomaten:
- 7.2 Milchsystem reinigen
- 7.3 Abtropfschale & Kaffeesatzbehälter reinigen
- 7.4 Automatisches Reinigungsprogramm
- 7.5 Jura E6 entkalken
- 7.6 Wassertank reinigen
- 7.7 Jura E8 im Test
- 7.8 DeLonghi Dinamica
- 7.9 Philips LatteGo 3200
- 7.10 Krups Evidence One
- 7.11 DeLonghi Magnifica Evo
- 7.12 Siemens EQ.300 im Test
- 8 2 Kommentare
Zusammenfassung der Testergebnisse
Preisvergleich:
Preise vom 15. September 2024 15:34 (CET) Produktpreise und Verfügbarkeit entsprechen dem angegebenen Stand (Datum/Uhrzeit) und können sich ändern. Für den Kauf dieses Produkts gelten die Angaben zu Preis und Verfügbarkeit, die zum Kaufzeitpunkt auf Amazon.de angezeigt werden.
Der E6 ist der günstigste Vollautomat von Jura mit Farbdisplay. Bei dem Modell stehen euch 4 Farben zur Auswahl. Sehr beliebt ist die Farbe Piano schwarz (unser Testmodell). Es gibt den E6 aber auch in weiß, silber und grau. Auf den ersten Blick macht das Gerät direkt einen hochwertigen Eindruck – so wie wir es bei Jura erwartet haben.
Milchsystem
Die Jura E6 bereitet Milchschaum für Cappuccino auf Knopfdruck zu. Dazu steckt ihr den mitgelieferten Milchschlauch am Vollautomaten ein und taucht ihn in euren Milchkarton.
Jetzt wählt ihr am Vollautomaten euer Getränk – z.B. einen Cappuccino aus. Sobald ihr den Bezug startet heizt der Vollautomat vor. Anschließend gibt er euch den Hinweis „Drehschalter öffnen“. Damit ist das Ventil welches die Milch ansaugt.
Sobald ihr den Regler öffnet schäumt das Gerät die Milch auf und leitet sie direkt in eure Tasse. Sobald die eingestellte Menge ausgegeben wurde bricht der Vollautomat den Vorgang automatisch ab. Im Display erscheint der Hinweis, dass wir den Drehschalter wieder schließen sollen.
Weshalb das Gerät dieses Ventil nicht automatisch öffnen und schließen kann ist uns irgendwie unklar. Dadurch sind bei der Zubereitung immer noch 2 Handgriffe notwendig. Erst nach Schließen des Ventil gibt der Vollautomat den Espresso dazu. Cappuccino gibt es also nicht ganz auf Knopfdruck.
Im Betrieb ist das Milchsystem mit durchschnittlich 67 Dezibel ziemlich leise. Da es nur einen Milchauslass gibt könnt ihr leider keine 2 Cappuccino gleichzeitig zubereiten. Übrigens wie gut der Cappuccino in unserem Test abschneidet erfahrt ihr im Abschnitt Getränke.
Den Milchauslass könnt ihr abnehmen und komplett auseinander bauen um ihn gründlich zu reinigen. Das ist bei Milch besonders wichtig. Insgesamt besteht das System aus 4 Teilen.
Bohnenfach
Oben mittig auf dem Vollautomaten findet ihr das Bohnenfach. Auf den ersten Blick wirkt es klein, aber es passen 280 g Bohnen hinein. Das reicht für ca. 25-30 Getränke, je nach dem wie stark ihr euren Espresso oder Kaffee gern trinkt. Es kann also sein dass die Bohnen auch mal eine Woche lang im Bohnenfach sind. Daher muss das Aroma gut geschützt werden.
Besonders Licht, Luft und Hitze schaden auf Dauer dem Aroma. Damit möglichst wenig Licht an die Bohnen gelangt ist der Deckel relativ klein und das Bohnenfach etwas tiefer in den Automaten eingelassen. Hier wäre ein abgedunkelter Deckel noch besser gewesen. Die umlaufende Gummidichtung sorgt immerhin dafür, dass keine Luft an die Bohnen gelangt.
Das Bohnenfach ist qualitativ insgesamt sehr hochwertig. Die Bohnen rutschen gut in Richtung des Mahlwerks nach und werden im Betrieb auch nicht unnötig erhitzt. Wenn die Bohnen leer sind erscheint ein Hinweis im Display. Dann füllt ihr das Fach einfach auf und wenn ihr den nächsten Bezug startet verschwindet der Hinweis wieder. Ein Fach für gemahlenes Kaffeepulver gibt es hier leider nicht.
Mahlwerk
Im Jura E6 Vollautomaten ist ein Kegelmahlwerk aus gehärtetem Stahl verbaut. Ihr könnt den Mahlgrad über einen Regler hinter dem Bohnenfach stufenlos einstellen. Abgebildet sind 6 Stufen, aber es gibt dazwischen immer noch mindestens eine Zwischenstufe. Das gibt euch viel Raum zum Experimentieren. Andere Mahlwerke haben oft nur 3 oder 5 Stufen.
Im Test hat das Einstellen des Mahlgrads sehr einfach funktioniert. Den Mahlgrad aber bitte nur während dem Betrieb und nur leicht verstellen, denn sonst könnte etwas verklemmen. Während dem Mahlvorgang haben wir im Schnitt 66,5 Dezibel gemessen. Das ist vergleichsweise leise. Und das Mahlgut wird auch gleichmäßig und sehr fein.
Wassertank
Den Wassertank findet ihr direkt vorne links am Vollautomaten. Über den integrierten Griff lässt er sich nach vorne entnehmen. Unten im Tank seht ihr einen runden Anschluss für den Wasserfilter. Der erste Filter ist auch direkt im Lieferumfang enthalten. Nutzt ihr durchgehend einen Filter müsst ihr den Vollautomaten laut Hersteller nie entkalken. Die meisten Besitzer steigen aber nach dem ersten Filter auf’s Entkalken um, denn das ist einfach günstiger.
Sobald der Tank leer ist erscheint ein Hinweis im Display. Ein kleiner Schwimmer im Tank erkennt wenn frisches Wasser eingefüllt wurde – dann erlischt der Hinweis wieder. Ihr könnt den Tank unterm Wasserhahn oder direkt am Gerät auffüllen. Es passen ca. 1,9 Liter Wasser hinein. Mit eingesetztem Filter etwas weniger. Damit könnt ihr ungefähr 12-15 Getränke zubereiten.
Was die Qualität angeht wirkt der Tank auf jeden Fall ziemlich robust. Er lässt sich sehr einfach entnehmen und wieder einsetzen. Die Öffnung ist auch so groß dass ihr ihn beim Reinigen gut auswischen könnt.
Kaffeeauslass
Der Milch- und Kaffeeauslass lässt sich von 6,5 bis 11 cm in der Höhe verstellen und ist sehr stabil. Die hohe Jura Qualität macht sich auch hier bemerkbar.
Gerade für kleine Espresso Tassen ist dieses Modell gut geeignet, denn es lässt sich sehr weit nach unten stellen. Im Test ging kein Spritzer daneben wie wir es schon bei anderen Vollautomaten gesehen haben. Ihr könnt auch zwei Espressi oder zwei Kaffee gleichzeitig beziehen, denn die Jura E6 hat zwei Auslässe.
Was uns auffällt: Kaffee und Milchauslass liegen etwas weiter auseinander. Für Cappuccino eignen sich daher größere bauchige Tassen besser. Denn dann sind Milch- und Kaffeeauslass gleichzeitig über der Tasse. Kleinere Tassen müsst ihr während der Zubereitung eventuell verschieben.
Für große Latte Macchiato Gläser ist der Kaffeeauslass nicht geeignet. Aber Latte Macchiato steht auch nicht als Getränk zur Auswahl – was uns ehrlich gesagt etwas überrascht hat. Über einen kleinen Umweg (erst Milchschaum, dann Espresso) könntet ihr ihn trotzdem zubereiten. Nur leider nicht in einem hohen Glas. Schon unlogisch warum Jura das nicht ermöglicht. Wahrscheinlich will man hier die nächst höheren teureren Modelle verkaufen.
Abtropfgitter
Das Abtropfblech ist aus verchromten Kunststoff mit einem schwarzen Gitter in der Mitte. Erstaunlicherweise hatten wir nach unseren Tests nicht einen Kratzer. Das zeigt wie robust der Kunststoff ist. Bei vielen Vollautomaten ist das Abtropfblech schnell verkratzt und sieht unschön aus.
Abtropfschale & Kaffeesatzbehälter
Die Auffangbehälter für Wasser und Kaffeepucks könnt ihr einfach nach vorne herausziehen. Beide Schalen sind wirklich groß und ihr müsst sie erst nach 2-3 Tagen ausleeren. In den Kaffeesatzbehälter passen bis zu 16 Kaffepucks. Bei 5 Getränken am Tag müsst ihr also erst nach 3 Tagen ran.
Wenn die Auffangbehälter voll sind erscheint ein Hinweis im Display. Wenn ihr die Schalen dann für einige Sekunden entnehmt erlischt der Hinweis automatisch wieder.
Ausleeren solltet ihr die Schalen nur wenn der Automat eingeschaltet ist. Denn dann wird der Zähler für Kaffeepucks zurückgesetzt. Falls der Automat gerade aus ist registriert er nicht dass ihr die Schalen geleert habt. Dann fordert er euch bald zum Ausleeren auf obwohl die Schalen fast leer sind.
Laut Anleitung sollt ihr die Auffangschalen täglich ausleeren und abspülen. Die beiden Behälter dürfen wohl nicht in die Spülmaschine. Zumindest finden wir weder in der Anleitung einen Hinweis noch direkt auf den Teilen ein Spülmaschinen-Symbol.
Überzeugt hat uns das Abtropfgitter – es sieht optisch ansprechend aus und ist gut durchdacht. Durch das Kunststoff-Gitter in der Mitte zerkratzt der schön glänzende Bereich drumherum nicht. So sieht es auch auf Dauer gut aus. Leider ist es aber nur aus Kunststoff und nicht aus Edelstahl.
Brühgruppe
Normalerweise zeigen wir euch an dieser Stelle immer ein Foto der Brühgruppe. Das geht bei Jura allerdings nicht, da sie hier fest verbaut ist. Damit ihr guten Kaffee erhaltet, sollte die Brühgruppe immer sauber sein. Denn Kaffeereste und Feuchtigkeit können verkleben und schimmeln. Eine gute Pflege ist daher unerlässlich. Bei den meisten Vollautomaten lässt sie sich entnehmen und per Hand reinigen. Hier wird die automatisch über ein Reinigungsprogramm gesäubert. Wie das genau funktioniert erklären wir euch übrigens im Punkt Reinigung.
Ob das Reinigungsprogramm mit einer entnehmbaren Brühgruppe mithalten kann, können wir euch nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Denn eine verschmutzte Brühgruppe spiegelt sich erst nach einiger Zeit in einem schlechteren Geschmack wider. Während unserer Tests sind uns keine geschmacklichen Unterschiede aufgefallen. Allerdings erstreckte sich unser Test-Zeitraum auch nur über 2 Wochen.
Ob die Brühgruppe entnehmbar sein sollte, daran scheiden sich die Geister. Für manche ist eine festverbaute Brühgruppe ein absolutes No-Go. Andere berichten, dass sie seit Jahren einen Jura Vollautomaten haben und keine Probleme haben. Vermutlich hätte Jura die Bauweise schon längst geändert, wenn es Probleme gäbe. Schließlich baut der Hersteller seit über 30 Jahren Vollautomaten und hat damit viel Erfahrung.
Display
Die Jura E6 ist mit einem großen 2,8 Zoll Farbdisplay ausgestattet. Die Schrift ist klar lesbar und über insgesamt 6 Knöpfe könnt ihr den Vollautomaten sehr einfach bedienen. Noch besser wäre ein leicht schräges Display, das könnte man noch besser von oben lesen. Nach dem Einschalten erscheint direkt der Getränkeauswahl. Auf der „zweiten Seite“ werden euch die weiteren Getränke angezeigt.
Wenn ihr die Taste für Espresso oder Kaffee zweimal kurz hintereinander drückt, startet ihr einen Doppelbezug. Dann erhaltet ihr 2 Tassen gleichzeitig. Sobald ihr ein Getränk auswählt startet direkt der Mahlvorgang. Wenn ihr wollt könnt ihr noch Änderungen bei Kaffeestärke oder Getränkemenge vornehmen. Ansonsten greift das Gerät auf eure programmierten Einstellungen für das jeweilige Getränk zurück. Wie ihr diese Einstellungen ändert erklären wir euch ausführlich unter Einstellungen.
Wichtige Hinweise, z.B. wenn das Bohnenfach oder der Wassertank leer sind, erscheinen übrigens auch direkt im Display. Das Menü erklärt sich fast von selbst. Die Anleitung braucht ihr eher selten, denn der Vollautomat führt euch mit klaren Anweisungen von ganz allein durch die Einstellungen. Nur bei speziellen Fragen, z.B. für das erste Einsetzen des Wasserfilters braucht ihr die Anleitung. Aber auch dann könnt ihr beruhigt sein, denn ihr findet dort klar formulierte und kurze Tipps. So muss eine Anleitung aussehen.
Die Jura E6 schaltet ihr über den Knopf oben rechts auf dem Vollautomaten ein. Es dauert nicht mal eine Minute bis der Spülvorgang durchgeführt ist und ihr das erste Getränk beziehen könnt. Sobald ihr den ersten Bezug startet wird das System nochmal vorgeheizt. Das dauert zwar nochmal ein paar Sekunden aber dafür stimmt die Temperatur ab dem ersten Getränk.
Welche Getränke könnt ihr mit dem Jura E6 zubereiten?
Espresso – Kaffee – Cappuccino – Lungo Barista – Cafe Barista – Espresso Macchiato
Bei allen vorgestellten Getränken geben wir euch Tipps wie ihr den Vollautomaten am besten einstellt. Wo ihr die Einstellungen vornehmen könnt, erklären wir euch anschließend Schritt-für-Schritt unter dem Punkt Einstellungen.
Milder Espresso
Als erstes beziehen wir einen milden Espresso. Das hat mit einem klassischen Espresso dann zwar nicht viel zu tun, aber nicht jeder mag es so intensiv und kräftig. So können wir euch auch zeigen wie sehr sich der Espresso mit unseren Einstellungen verändert.
Für den milden Espresso stellen wir das Aroma auf Stufe 4 von 8. Es stehen euch also 8 Stufen zur Verfügung um die Kaffeestärke zu beeinflussen. Es gibt also genügend Möglichkeiten um den individuell gewünschten Geschmack zu erreichen.
Bei der Getränkemenge seid ihr noch flexibler. Die könnt ihr in 5 ml-Schritten genau einstellen. Für Espresso sind 15-80 ml möglich. Insgesamt gibt es also 14 Stufen. Alles über 60 ml ist ein Lungo und bei 20 ml spricht man von Ristretto. Hier verstecken sich also 3 Getränke in einem. Wir entscheiden uns für 40 ml.
Außerdem wählen wir einen mittelfeinen Mahlgrad. Für klassischen Espresso sollte der Mahlgrad eigentlich sehr fein sein. Wir erwarten bei unseren Einstellungen also einen weniger intensiven Espresso mit einer dünnen und hellen Crema. Jetzt starten wir den Bezug. Nach nur 34 Sekunden ist der Espresso fertig und mit 73°C auch so heiß wie gewünscht.
Ihr erkennt auch schön die feine aber ziemlich dünne und helle Crema. Bei unseren Einstellungen war das auch genau so zu erwarten. Der Geschmack ist natürlich sehr mild.
Kräftiger Espresso
Jetzt wollen wir mal sehen, ob die Jura E6 einen intensiven und kräftigen Espresso zubereiten kann. Dafür nehmen wir zwei Änderungen vor. Wir erhöhen das Aroma auf Stufe 7 von 8. Jetzt wird also deutlich mehr Kaffeepulver für den Espresso verwendet. Gleichzeitig stellen wir den Mahlgrad auf die feinste Stufe. Je feiner das Kaffeepulver, desto intensiver der Espresso.
Jetzt erwarten wir eine dichte und etwas dunklere Crema und einen wesentlich intensiveren Geschmack. Mal sehen ob es klappt – wir starten den Bezug. Die Temperatur war diesmal sogar bei 76°C.
Auf dem Bild seht ihr gut die deutlich höhere Crema. Sie ist schön gleichmäßig fein und auch etwas dunkler als beim milden Espresso. Im Geschmack ist dieser Espresso schon deutlich intensiver und aromatischer. Insgesamt ist der Espresso ziemlich gut. Zur Bestnote fehlt nicht viel – laut Stiftung Warentest müsste der Espresso noch etwas intensiver sein. Das sehen wir in diesem Fall genauso.
Ein Espresso mit Kaffeestärke auf Stufe 7 und einer Getränkemenge von 40 ml wird also richtig intensiv und kräftig aromatisch. Wer es milder mag, stellt das Aroma z.B. auf Stufe 4.
Kaffee
Als nächstes schauen wir uns den so beliebten klassischen Kaffee an. Übrigens könnt ihr auch hier zwei Tassen gleichzeitig beziehen wenn ihr die Kaffee-Taste 2x drückt. Das Aroma stellen wir auf Stufe 6 von 8 damit der Kaffee eine schöne Crema bekommt und uns auch wach macht. Den Mahlgrad stellen wir auf mittelfein, also ungefähr bei Stufe 3 wenn ihr von der feinen Seite aus zählt.
Unser Kaffee hat eine richtig feine und dichte Crema. Die Temperatur ist mit 73°C auf Stufe „normal“ auch sehr gut. Die Zubereitung dauert auch nur rund 40 Sekunden. Was den Geschmack betrifft ist der Kaffee im Vergleich zu anderen Vollautomaten wirklich gut. Er ist kräftig aromatisch und hat trotzdem kaum Bitterstoffe.
Wem das trotzdem zu viele Bitterstoffe sind, der sollte sich einen Lungo Barista beziehen. Diese super Kaffee-Alternative stellen wir euch jetzt vor.
Lungo Barista
Ein Lungo Barista ist ein lang extrahierter Espresso der anschließend mit heißem Wasser gestreckt wird. Von der Intensität er vergleichbar mit dem klassischen Kaffee. Aber hier kommt das Aroma klarer zum Vorschein und es gelangen weniger Bitterstoffe in die Tasse.
Warum ist das so? Das heiße Wasser wird hier nicht durch den Kaffeepuck gepresst, sondern fließt direkt in die Tasse. Die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeepuck ist also kürzer als beim klassischen Kaffee – dort wird das ganze Wasser durch den Puck gepresst. Je kürzer der Kontakt, desto weniger Bitterstoffe werden gelöst. Denn diese sind „tief“ im Kaffeepulver eingeschlossen und werden erst bei längerem Kontakt gelöst.
So stellen wir den Lungo Barista ein: 70 ml Espresso (Füllmenge) und 100 ml heißes Wasser. Das Aroma stellen wir auf Stufe 6 von 8 und die Temperatur auf „hoch“. Den Mahlgrad stellen wir wieder sehr fein, denn wir beziehen ja einen Espresso. Der wird wird am besten mit sehr feinem Kaffeepulver. Dann starten wir den Bezug. Als erstes fließen die 70 ml Espresso ins Glas. Danach fordert uns das Gerät auf den Drehregler zu öffnen. Jetzt kommt heißes Wasser aus dem Milchauslass. Sobald das Wasser stoppt fordert uns das Gerät auf den Drehregler wieder zu schließen.
Die Crema ist schön fein aber ein wenig dünner als beim klassischen Kaffee. Dafür kommt das nussig-schokoladige Aroma unserer Bohnen klarer zur Geltung. Wegen der wenigen Bitterstoffe ist der Lungo Barista auch sehr bekömmlich. Vor allem wenn ihr Bohnen mit wenig Säure verwendet. Der Geschmack finden wir insgesamt nochmal etwas besser als beim „normalen Kaffee“.
Cappuccino
Jetzt kommen wir zum absoluten Milchschaum-Klassiker, dem Cappuccino. Wir wollen feinen und cremigen Milchschaum mit leichter Süße und klare Espresso-Aromen.
Und so stellen wir den Vollautomaten dafür ein: beim Aroma gehen wir auf Stufe 6 von 8. Den Espresso stellen wir auf 50 ml und den Milchschaum auf 20 Sekunden. Wir haben nachgewogen: in 20 Sekunden zieht sich der Automat ungefähr 125 ml Milch. Aufgeschäumt entspricht das ungefähr 200 ml Milchschaum. Das entspricht dann genau dem klassischen Cappuccino-Rezept. Das Verhältnis von Espresso zu Milch ist 1 zu 2,5. Die Brühtemperatur stellen wir auf „hoch“ und den Mahlgrad auf „sehr fein“. So starten wir jetzt den Bezug.
Der Vollautomat beginnt sofort mit dem Mahlvorgang und heizt kurz vor. Sobald der Hinweis „Drehschalter öffnen“ im Display erscheint öffnen wir das Ventil vom Milchschlauch.
Jetzt zieht sich der Vollautomat die Milch aus dem Milchkarton und schäumt sie für 20 Sekunden auf. Anschließend erscheint erneut der Hinweis im Display „Drehregler schließen“ Nachdem wir den Drehschalter wieder geschlossen haben, beginnt direkt der Espresso-Bezug. Dabei vermischen sich unten direkt die warme Milch und der Espresso. Oben bildet sich eine dichte Schaumkrone. Insgesamt dauert der Bezug weniger als 90 Sekunden.
Die Temperatur liegt bei 64°C. Unser Ziel sind 67°C – so wird Cappuccino in der Gastronomie serviert. Das konnten wir also nicht ganz erreichen.
Im zweiten Versuch haben wir die Tasse vorgewärmt und konnten dadurch tatsächlich 67 °C erreichen. Leider können wir die Temperatur des Milchschaums nicht beeinflussen.
Der Milchschaum ist richtig fein und cremig. Die Bläschen sind sehr gleichmäßig und die Schaumkrone ist mindestens 2 cm hoch. Der Schaum ist auch noch minimal flüssig und nicht zu steif. So lässt er sich gut trinken. Genau so wünschen wir uns das
Insgesamt überzeugt der Cappuccino besonders durch cremigen, leicht süßen Milchschaum. Die Espresso-Aromen lassen sich gut rausschmecken, könnten allerdings noch etwas kräftiger durchkommen. Wir hätten uns noch ein wenig mehr Intensität gewünscht. Trotzdem ist das einer der besten Cappuccinos aus unserem Vollautomaten Test.
220 ml Milchschaum entstehen aus gut 120 ml Milch. Denn Milch verdoppelt beim Aufschäumen ungefähr ihr Volumen. Bezieht ihr jetzt einen 50 ml Espresso habt ihr ziemlich genau das originale Cappuccino-Rezept umgesetzt (Verhältnis 1 zu 2,5).
Latte Macchiato
Eine Taste für Latte Macchiato werden hier einige von euch wahrscheinlich vermissen. Auf kleinen Umwegen könnt ihr ihn aber trotzdem beziehen. Dafür braucht ihr eine große, bauchige Tasse denn normale Latte Macchiato Gläser passen leider nicht unter den Kaffeeauslauf.
Bezieht zuerst 25 Sekunden Milchschaum das entspricht ca. 300 ml. Danach bezieht ihr dann noch einen kräftigen Espresso mit 50-60 ml. Schon erhaltet ihr einen Latte Macchiato. Auf Knopfdruck gibt’s den Latte Macchiato übrigens bei der großen Schwester, der Jura E8.
Das Ziel ist natürlich immer der bestmögliche Geschmack. Wir geben euch jetzt eine Übersicht was ihr bei der Jura E6 alles einstellen könnt und wo die Grenzen liegen.
Getränke programmieren
Ihr könnt für jedes Getränk feste Einstellungen vornehmen. Der Vollautomat greift dann bei jedem Bezug auf diese Einstellungen zurück. Wählt dazu auf dem Startbildschirm den „P Knopf“ unten links in Display.
Blättert anschließend auf Seite 3 im Hauptmenü. Wählt hier den Punkt „Programmierung“ aus. Jetzt werden euch alle Getränke über 5 Seiten aufgelistet. Wählt nun das Getränk aus welches ihr programmieren wollt.
Ihr könnt für jedes Getränk das Aroma bzw. die Kaffeestärke über 8 Stufen einstellen. Dargestellt sind die Stufen als Bohnen. Je mehr Bohnen aufleuchten, desto mehr Kaffeepulver wird verwendet und desto stärker und intensiver wird euer Getränk. Viele Vollautomaten bieten euch nur 3 oder 5 Stufen. Mit 8 Stufen seid ihr schön flexibel und könnt viel ausprobieren.
Besonders flexibel ist die Jura E6 bei der Getränkemenge. Ihr könnt sie bei jedem Getränk in kleinen 5 ml-Schritten einstellen und so genau an eure Tasse anpassen. Viele Vollautomaten bieten hier nur Stufen an (von wenig bis viel). Die verschiedenen Kaffee-Getränke könnt ihr z.B. von 25 – 240 ml und den Espresso von 15 – 80 ml einstellen. Wobei spätestens alles über 60 ml eigentlich kein Espresso mehr ist. Je weniger Wasser ihr verwendet, desto intensiver wird euer Getränk.
Für Cappuccino (und Espresso Macchiato) könnt ihr die Menge des Milchschaum genau einstellen. Angegeben sind die Stufen in Sekunden die von 3 bis 120 Sekunden programmiert werden können. Je mehr Sekunden ihr einstellt, desto länger wird aufgeschäumt und desto mehr Milchschaum erhaltet ihr. Leider wissen wir dadurch nicht wie viel Milliliter Milchschaum wir am Ende erhalten. Weshalb Jura hier die Menge in Sekunden angibt ist uns ein Rätsel. In unserem Test haben wir jedenfalls bei 20 Sekunden etwa 220 ml Milchschaum erhalten.
Habt ihr euch mit den Sekunden verschätzt, könnt ihr auch noch während des Bezugs die Zeit verkürzen indem ihr den Drehregler einfach früher schließt. Wenn ihr einmal die passenden Mengen herausgefunden habt, programmiert sie dauerhaft im Menü. Dann braucht ihr euch keine Sorgen mehr machen ob eure Tasse überläuft oder nicht voll wird.
Je mehr Milchschaum ihr für euren Cappuccino verwendet, desto milder wird natürlich auch der Geschmack. Deshalb solltet ihr für den Cappuccino gleichzeitig auch die Füllmenge des Espressos hochstellen.
Für Caffe Barista und Lungo Barista könnt ihr die sogenannte Bypass Wassermenge von 0 bis 240 ml einstellen. Damit ist das Heißwasser gemeint mit welchem der Espresso gestreckt wird.
Auch die Temperatur könnt ihr für jedes Getränk einzeln festlegen. Allerdings habt ihr hier nur „normal“ oder „hoch“ zur Auswahl. Für alle Getränke mit Espresso empfehlen wir euch die Einstellung „hoch“. Kaffee könnt ihr ruhig auf „normal“ stellen.
Nachdem ihr alle Einstellungen vorgenommen habt müsst ihr 3x auf „Zurück“ tippen (Pfeil unten links) um zum Startbildschirm zurück zukehren. Dort könnt ihr nun das Getränk auswählen welches ihr zubereiten wollt. Zugegeben es ist etwas umständlich, dass man sich hier so tief durchs Menü „graben“ muss. Bei anderen Kaffeevollautomaten aus unserem Test geht das schneller.
Nachdem ihr ein Getränk ausgewählt habt legt der Vollautomat sofort mit der Zubereitung los und greift dazu auf eure programmierten Einstellungen zurück. Er gibt euch allerdings nochmal die Möglichkeit die Füllmenge und Kaffeestärke zu verändern. Wollt ihr hier etwas anpassen müsst ihr schnell reagieren. Da der Automat als erstes die Bohnen mahlt, ist es schwierig größere Änderungen bei der Kaffeestärke vorzunehmen. Ein Balken symbolisiert den Fortschritt der Zubereitung.
Diese Füllmengen könnt ihr für jedes Getränk programmieren:
Getränk | Füllmenge |
Espresso: | 15 ml – 80 ml. |
Kaffee: | 25 ml – 240 ml. |
Caffe Barista & Lungo Barista: | Espresso: 25 ml. – 240 ml. / Bypass Wassermenge: 0 ml. – 240 ml. |
Cappuccino: | Espresso: 25 ml. – 240 ml. / Milchschaum: 3-120 Sek. |
Espresso Macchiato: | Espresso: 15 ml. – 80 ml. / Milchschaum: 3-120 Sek. |
Milchschaum: | Milchschaum (3-120 Sek.) |
Getränke an Tasse anpassen
Die Getränkemenge könnt ihr beim Jura E6 nicht nur Milliliter-genau sondern auch per Augenmaß einstellen. Das ist nützlich, wenn ihr eine bestimmte Tasse voll bekommen wollt aber nicht genau wisst wie viel Milliliter rein passen. Haltet dazu die jeweilige Getränke Taste für 3 Sekunden lang gedrückt.
In unserem Test haben wir das mit Kaffee ausprobiert. Der Automat startete ganz normal den Bezug. Im Display erschien der Hinweis, dass wir eine beliebige Taste drücken sollen, sobald wir mit der Menge zufrieden sind und unsere Tasse voll ist. Dann stoppte der Bezug und genau diese Menge wurde automatisch gespeichert. Im Menü unter „Programmierung“ konnten wir sehen, dass der Automat 170 ml gespeichert hat.
Individuelle Profile
Was bei der Jura E6 leider nicht möglich ist, ist das erstellen mehrere individueller Profile. Ihr könnt jedes Getränk einmal nach euren Wünschen einstellen. Wenn ihr aber mehrere Personen gern Cappuccino auf sehr unterschiedlichen Einstellungen trinken, dann müsst ihr jedes Mal alles neu einstellen.
Mahlgrad einstellen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Mahlgrad. Je feiner die Bohnen gemahlen werden, desto intensiver wird der Geschmack. Auf dem Mahlgrad-Regler sind 6 Stufen abgebildet aber eigentlich sind es viel mehr, denn das Mahlwerk lässt sich stufenlos verstellen. Hier könnt ihr also einiges ausprobieren. Manch andere Vollautomaten bieten euch nur 3 oder 5 Stufen und damit wenig Raum für individuelle Einstellungen. Für Espresso sind die Stufen 1-2 ideal, für Kaffee die Stufen 3-4. Das ist natürlich auch von eurem Geschmack abhängig.
Temperatur verändern
Bei Vollautomaten spielen zwei Temperaturen eine wichtige Rolle – die Temperatur während dem Brühvorgang und die des Milchschaums.
Die Brühtemperatur könnt ihr bei der Jura E6 in zwei Stufen einstellen – normal und hoch. Eine genaue Temperatur wird leider nicht angegeben. Bei den vielen Messungen während unseres Tests waren die Getränke immer heiß genug. Der Unterschied zwischen den Stufen hat bei Espresso ca. 3°C ausgemacht. Auf der höchsten Stufe hatte der Espresso ca. 74°C und der Kaffee sogar 77°C. Ein großer Vorteil ist, dass ihr die Temperatur für jedes Getränk separat einstellen könnt. Für Espresso z.B. auf die höhere Stufe und für Kaffee auf die Stufe „normal“. So könnt ihr für jedes Getränk das Optimum aus euren Bohnen herausholen.
Für die Temperatur des Milchschaums können wir leider keine Einstellung vornehmen. Je höher der Espresso Anteil, desto heißer wird euer Cappuccino. Zusätzlich könnt ihr das Glas auch mit heißem Wasser vorwärmen. Das bringt nochmal ein paar Grad extra. Der Vollautomat heizt die Milch bewusst nur auf gut 60°C erhitzt, da sie über 70°C bereits leicht verbrannt schmecken kann. Hier sind also noch fast 10°C Spielraum. Bei anderen Vollautomaten wird das noch genauer gesteuert damit der Cappuccino heißer wird.
TIPP: Wer besonders warmen Milchschaum will kann erst etwas heißes Wasser beziehen. Mit dem heißen Wasser könnt ihr gleichzeitig eure Tasse und die Milchdüse vorwärmen. Einfach eure Tasse unter die Düse stellen und für 5-10 Sekunden den Drehregler öffnen.
App Steuerung
Die Jura E6 könnt ihr mit einem Smart Connect erweitern (gegen Aufpreis) und dann per App steuern. Dort könnt ihr die ganzen Einstellungen bequem am Smartphone vornehmen und dann direkt den Bezug starten. Auch eine Sprachsteuerung ist möglich.
Ihr könnt dort außerdem Schritt-für-Schritt Anleitungen zur Reinigung oder zum Einsetzen des Wasserfilters abrufen. Insgesamt hat die App schon einige Vorteile. Den Vollautomaten ein- und ausschalten könnt ihr darüber aber nicht.
Weitere Einstellungen
Auf der letzten Seite des Menüs könnt ihr verschiedene allgemeine Einstellungen vornehmen. Die Standby-Zeit könnt ihr in 11 Stufen von 15 Minuten bis 9 Stunden einstellen.
Den Härtegrad des Wassers könnt ihr ganz genau in Grad deutscher Härte (°dH) festlegen. Dafür wird euch ein Teststreifen mitgeliefert. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn nur mit der richtigen Einstellung kann euch der Vollautomat rechtzeitig an einen Filterwechsel oder ans Entkalken erinnern. Und kalkfreie Leitungen sind nötig, um dauerhaft guten Kaffee zubereiten zu können.
Außerdem könnt ihr den Vollautomaten neben Deutsch auf 10 weitere Sprachen einstellen, u.a. Englisch, Spanisch und Polnisch.
Dauerhaft aromatischen Espresso und feinen Milchschaum bekommt ihr nur, wenn ihr den Vollautomaten sauber haltet. Besonders wichtig ist das Milchsystem, genau wie die beiden Auffangschalen und die Brühgruppe. Insgesamt ist die Reinigung und Pflege der Jura E6 sehr aufwendig. Ihr müsst pro Woche rund 40 Minuten dafür einplanen. Viel besser gefallen hat uns die Jura E8, der wohl beliebteste aller Jura Kaffeevollautomaten.
Außerdem solltet ihr euren Vollautomaten ungefähr alle 1-3 Monate entkalken. Es sei denn ihr verwendet immer einen Wasserfilter, dann müsst ihr laut Jura niemals entkalken. Das Programm zur Entkalkung dauert insgesamt 40 Minuten und euer Aufwand liegt bei etwa 10 Minuten.
Jura Wasserfilter
Jura Entkalker
Jura Reinigungstabletten
Jura Reinigungs-Set
Jura Milchsystemreiniger
Milchsystem reinigen
Auf die Reinigung der Feinschaumdüse wird bei Jura besonders viel Wert gelegt. Nach jedem Bezug soll eine 2-minütige „Milchsystem-Reinigung“ durchgeführt werden.
Am besten mit dem von Jura empfohlenen hauseigenen Milchsystem-Reiniger. Diese Reinigung funktioniert so:
- In ein Gefäß 250 ml Wasser und eine Kappe Jura Milchsystem-Reiniger geben
- Den Milchschlauch in das Gefäß tauchen
- Ein zweites leeres Gefäß unter den Milchauslass stellen
- Das Reinigungsprogramm über das Menü starten und den Drehknopf öffnen
- Jetzt fließt der Reiniger durch das Milchsystem in das Gefäß
Anschließend leert ihr beide Gefäße und wiederholt das Ganze nochmal mit frischem Wasser. Um es nach jedem Bezug durchzuführen ist das Programm ehrlich gesagt viel zu umständlich. Es gibt auch noch eine Alternative. Wenn ihr die „Milchsystem-Reinigung“ nicht durchführt, verlangt die Jura E6 zumindest eine „Milchsystem-Spülung“.
Milchsystem Spülung
Bei dieser Spülung wird die Düse einfach mit heißem Wasser durchgespült. Danach nehmt ihr die Feinschaumdüse samt Schlauch ab und zerlegt sie in ihre 4 Einzelteile. Diese spült ihr dann selbst gründlich per Hand mit warmem Wasser und Spülmittel ab. Das geht unserer Meinung nach leichter und auch etwas schneller. Die große Milchsystem-Reinigung könnt ihr dann alle 3-5 Tage durchführen, solange ihr denn selbst gründlich spült. Bei allem was mit Milch in Kontakt kommt solltet ihr sehr genau sein.
Die Teile des Milchsystems dürfen wohl nicht in die Spülmaschine. Zumindest haben wir in der Anleitung keinen Hinweis darauf gefunden. Leider wird das Milchsystem nicht automatisch nach jedem Bezug mit heißem Wasserdampf gereinigt. Was uns außerdem nicht gefällt ist, dass der Milchschlauch nach 3 Monaten ausgetauscht werden soll. Wenn er gründlich gereinigt wird sollte das überflüssig sein.
Wenn ihr die Reinigung des Milchsystems nach Anleitung durchführt könnt ihr jeden Tag 5 Minuten oder 35 Minuten pro Woche einplanen. So umständlich lässt sich kein anderer Kaffeevollautomat aus unserem Test reinigen.
Abtropfschale & Kaffeesatzbehälter reinigen
Die beiden Auffangschalen könnt ihr einfach nach vorne herausziehen. In den Kaffeesatzbehälter passen z.B. bis zu 16 Kaffeepucks. Das ist im Vergleich zu anderen Vollautomaten ziemlich viel. Laut Anleitung sollt ihr sie aber täglich ausleeren und mit warmem Wasser spülen. Wir denken es reicht sie 1x pro Woche gründlich zu reinigen.
Wenn die Behälter voll sind erscheint direkt ein Hinweis im Display. Leert die Schalen nur aus, wenn der Automat eingeschaltet ist, denn sonst wird der Zähler für die Kaffeepucks nicht wieder zurückgesetzt.
Die meisten Kaffeepucks landen auch komplett am Stück im Behälter und wir finden kaum Kaffeereste in der Abtropfschale – das ist sehr gut. Da die beiden Schalen so groß sind und kaum Ecken haben, ist auch die Reinigung wirklich einfach. In die Spülmaschine dürfen sie leider nicht.
Die Reinigung dauert hier pro Woche nur ca. 3 Minuten.
Automatisches Reinigungsprogramm
Nach 180 Bezügen sollt ihr ein 20-minütiges Reinigungsprogramm durchführen. Bei 6 Tassen am Tag wäre das Programm demnach einmal im Monat fällig. Während dem Programm wird die Brühgruppe gründlich gereinigt – so gründlich, dass es sogar vom TÜV zertifiziert ist.
Im Hauptmenü seht ihr wann die nächste Reinigung anfällt. Sobald der rote Balken voll ist, solltet ihr das Programm starten.
Das Programm ist wirklich sehr einfach. Ihr müsst nur den Kaffeesatzbehälter leeren und eine Schüssel unter den Kaffeeauslauf stellen. Dann startet ihr das Programm und werft oben in das linke Fach eine Jura-Reinigungstablette ein. Nach 20 Minuten ist der Vollautomat fertig. Jetzt leert ihr nochmal die Schalen aus und das war’s auch schon.
Da ihr die Brühgruppe nicht entnehmen könnt, um sie manuell zu reinigen, ist der Aufwand sehr gering. Für die Reinigung könnt einmal monatlich rund 5 Minuten einplanen.
Jura E6 entkalken
Wenn ihr durchgehend die Claris-Wasserfilter benutzt müsst ihr laut Jura nie entkalken. Den ersten Filter bekommt ihr auch direkt mitgeliefert und dieser muss auch installiert werden. Daran führte bei uns kein Weg vorbei.
Danach könnt ihr selbst entscheiden ob ihr weiterhin Filter nutzt oder nicht. Ein Wasserfilter hält, je nach Wasserhärte, ca. 2 Monate.
Wenn ihr keinen Filter einsetzt müsst ihr, abhängig von der Wasserhärte, alle 1-3 Monate entkalken. Eine Packung der originalen Entkalkungs-Tabletten reicht für 3x Entkalken. Wie ihr es macht, ob ihr Filter nutzt oder entkalkt, bleibt natürlich euch überlassen.
Den Entkalkungs-Vorgang könnt ihr im Menü auf der ersten Seite starten – er dauert ca. 40 Minuten. Der Aufwand ist genauso gering wie bei anderen Vollautomaten und liegt effektiv bei ca. 10 Minuten. Ihr müsst am Anfang die Entkalker-Tabletten auflösen, zwischendurch ein paar Mal die Schalen ausleeren, ein Gefäß unterstellen und frisches Wasser nachfüllen.
Bei der Jura E6 wird euch jeder Schritt genau im Display angezeigt. Das ist schon ein großer Vorteil und die Anleitung braucht ihr dafür zum Glück nicht.
Wassertank reinigen
Der Wassertank soll täglich mit frischem Wasser gefüllt werden. Außerdem soll er regelmäßig per Bürste oder mit einem Tuch ausgewischt werden um Kalkablagerungen zu verhindern. Dafür könnt ihr den Tank einfach über den Griff entnehmen und durch die große Öffnung auch einfach auswischen.
Am einfachsten lässt er sich nach dem Entkalkungsvorgang reinigen. Denn während dem Entkalken wird auch der Kalk im Tank gelöst und lässt sich dann einfach auswischen. In die Spülmaschine darf der Tank nicht.
Weitere Kaffeevollautomaten aus unserem Test:
Jura E8 im Test
Note: 1,4 (sehr gut)
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DeLonghi Dinamica
Note: 1,5 (sehr gut)
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Philips LatteGo 3200
Note: 1,7 (gut)
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Krups Evidence One
Note: 1,7 (gut)
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DeLonghi Magnifica Evo
Note: 1,7 (gut)
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Siemens EQ.300 im Test
Note: 2,0 (gut)
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Danke für den Test! Wir haben von Minges – Schümli 2 und hatten bei der alten F90 immer auf grob eingestellt. Aktuell bin ich jetzt noch am rumprobieren was die richtige Einstellung ist. Bin aktuell ca. in der Mitte. Wir trinken viel Kaffee und ab und zu auch mal Espresso. Kann man das so lassen?
Hallo Christoph – für Kaffee ist ein mittelfeiner Mahlgrad am besten geeignet, für Espresso ein feiner Mahlgrad. Wenn ihr beides trinkt würde ich einen Mahlgrad dazwischen empfehlen. Es kommt natürlich auch immer auf euren Geschmack und die Bohnen an, welcher Mahlgrad sich am besten eignet. Aber tendenziell würde ich einen etwas feineren Mahlgrad als „mittel“ empfehlen 🙂 Beste Grüße und viel Spaß beim Experimentieren. Patrick